Irak und Afghanistan US-Soldaten müssen Dienst verlängern

US-Soldaten müssen länger als bisher Dienst in Irak und in Afghanistan verrichten, anders lässt sich die geplante Aufstockung des Truppenkontingents nicht durchführen. US-Präsident George W. Bush sucht derweil nach einem "Oberaufseher" für den Irak - bisher erfolglos.

Die Einsatzdauer der US-Soldaten im Irak und in Afghanistan wurde von bisher 12 auf 15 Monate verlängert. Verteidigungsminister Robert Gates sagte, dies sei vor allem notwendig geworden, um die vor kurzem beschlossene Erhöhung der US-Truppenstärke im Irak beibehalten zu können. Im Irak befinden sich derzeit rund 150.000 US-Soldaten, in Afghanistan etwa 25.000 US- Soldaten.

Ausgenommen von der verlängerten Einsatzzeit sind demnach die Marineinfanteristen, die normalerweise sieben Monate in Kriegsgebieten sind. Ein Rückzug der US-Truppen, der von den US- Demokraten vehement für 2008 gefordert wird, sei ausschließlich abhängig von der Lage im Land, betonte Gates.

Keiner will Oberaufseher werden

US-Präsident George W. Bush sucht einen "Oberaufseher" für die Kriege im Irak und in Afghanistan - aber bisher will niemand den hochrangigen Posten. Wie aus dem Weißen Haus verlautete, soll der künftige "Kriegszar" bei Streitigkeiten zwischen den diversen Ministerien vermitteln und "Abkürzungen durch die Bürokratie" finden. Mindestens drei pensionierte Vier-Sterne-Generäle, die das Weiße Haus angesprochen habe, hätten dankend abgewinkt, berichtete dazu die "Washington Post". Das US-Verteidigungsministerium verlängerte unterdessen die Einsatzzeit für die amerikanischen Soldaten im Irak von bisher 12 auf 15 Monate.

Bisher ist die stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin Megan O'Sullivan Chefkoordinatorin für die Kriege. Sie verlasse in Kürze jedoch ihren Posten, hieß es aus dem Weißen Haus. Nunmehr sollen die Kompetenzen des künftigen "Kriegszaren" weitaus größer sein. So solle der "Zar" etwa bei Unstimmigkeiten zwischen dem Pentagon oder dem Außenministerium vermitteln, sagte Bushs stellvertretende Sprecherin Dana Perino. Zudem soll der Oberaufseher die militärischen und zivilen Aufgaben in beiden Ländern überwachen.