Angriff auf Golanhöhen USA und Großbritannien warnen vor weiterer Eskalation in Nahost

Israel
Beim Angriff auf die von Israel annektierten Golanhöhen starben auf einem Fußballplatz zwölf Kinder im Alter von 10 – 16 Jahren. Israel macht die libanesische Hisbollah-Miliz verantwortlich
© Matan Golan / SOPA Images via ZUMA Press Wire / Action Press
Nach dem tödlichen Raketenangriff auf den von Israel annektierten Golanhöhen wächst die Sorge vor einem Flächenbrand. Politiker warnen und Fluggesellschaften streichen Flüge.

Nach dem tödlichen Angriff der Hisbollah auf die von Israel besetzten Golanhöhen wächst die Angst vor einem Flächenbrand in Nahost. US-Außenminister Antony Blinken rief deshalb zur Zurückhaltung auf. In einem Telefonat mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog betonte er einem Sprecher zufolge, wie wichtig es sei, eine Eskalation zu verhindern. Beide Politiker hätten auch über die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der von der radikalen Hamas dort festgehaltenen Geiseln beraten.

Auch Grobritannien blickt angespannt auf die Region. "Wir sind zutiefst besorgt über das Risiko einer weiteren Eskalation und Destabilisierung. Wir haben klargemacht, dass die Hisbollah ihre Angriffe einstellen muss", schrieb Außenminister David Lammy auf der Plattform X und verurteilte den Anschlag.

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Mehrer Flüge in den Libanon gestrichen

Auf den von Israel annektierten Golanhöhen waren bei dem Angriff am Samstagnachmittag mindestens zwölf junge Menschen ums Leben gekommen. Die israelische Regierung macht die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah verantwortlich und bereitet einen Vergeltungsschlag vor.

Das britische Kabinettsmitglied Pat McFadden sprach von einem sehr ernsten Moment. Seit dem 7. Oktober hätten sich alle auf die Situation im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas konzentriert, sagte er dem Sender Sky News. Die Situation im Norden Israels zwischen der Hisbollah und Israel habe das Potenzial, "noch viel ernster zu sein als die, die wir in den letzten Monaten in Gaza beobachtet haben".

Am Flughafen von Beirut kommt es unterdessen wegen der verschärften Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz zu Flugausfällen und Verspätungen. Mehrere internationale Fluggesellschaften, darunter Lufthansa, Turkish Airlines und Aegean Airlines, haben für Montag Flüge nach Beirut gestrichen, wie aus Daten von Flightradar24 hervorgeht. Lufthansa teilte am Montag mit, die Flüge seien wegen der "aktuellen Entwicklungen" in Nahost bis zum 5. August ausgesetzt. 

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf den Süden des Libanons sind nach Angaben des Zivilschutzes in der Nacht zu Montag zwei Menschen getötet worden. Drei weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind. Das Ziel liege in der Nähe der Stadt Shaqra. Es ist der erste israelische Angriff mit Todesopfern auf Ziele im Libanon seit dem der libanesischen Hisbollah-Miliz zugeschriebenen Raketenangriff auf die von Israel besetzten Golanhöhen am Samstag.

DPA · Reuters · AFP
jof

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