Laufende Gespräche über Fortsetzung der Feuerpause +++ Israel erhält weitere Geisel-Liste +++ Die Lage im Nahost-Konflikt im stern-Newsblog.
USA fordern von Israel besseren Schutz von Zivilisten in Gaza
Thomas Krause
Die Vereinigten Staaten fordern Israel im Gaza-Krieg eindringlich zum Schutz von Zivilisten auf. "Wir wissen, dass die Hamas weiterhin Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzt, um palästinensische Zivilisten gezielt und grausam in Gefahr zu bringen", sagt die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield im Weltsicherheitsrat in New York. "Dies mindert jedoch nicht die Verantwortung Israels, Zivilisten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen." Die Diplomatin betont dabei, dass Israel sich gegen den Terror der Hamas verteidige, der den Krieg erst ausgelöst habe.
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Thomas Krause
Die Bevölkerung des Gazastreifens befindet sich laut UN-Generalsekretär Antonio Guterres "inmitten einer epischen humanitären Katastrophe vor den Augen der Welt". Schätzungsweise "45 Prozent aller Häuser im Gazastreifen sind beschädigt oder zerstört", sagt Guterres bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrats in New York. Der UN-Generalsekretär spricht sich zudem für eine "echte humanitäre Feuerpause" aus.
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Israel erteilt Waffenstillstand Absage
Thomas Krause
Israel erteilt den Forderungen nach einem dauerhaftem Waffenstillstand im Gaza-Krieg vor dem Weltsicherheitsrat eine Absage. "Jeder, der einen Waffenstillstand unterstützt, unterstützt grundsätzlich die fortgesetzte Terrorherrschaft der Hamas in Gaza", sagt der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan vor dem mächtigsten UN-Gremium in New York. Israel könne seine Bürgerinnen und Bürger mit einem Waffenstillstand nicht schützen.
Man könne keinen Waffenstillstand fordern und gleichzeitig behaupten, eine Lösung für den Konflikt zu suchen. Die militante Hamas sei kein Partner für einen verlässlichen Frieden. "Erkennen Sie hier nicht den Widerspruch – dass die Forderung nach Waffenstillstand und Frieden ein Paradoxon ist?", so Erdan weiter. Ein Ende der Gewalt könne es nur dann geben, wenn die Hamas alle Geiseln übergebe sowie alle beteiligten Terroristen des Angriffs auf Israel am 7. Oktober.
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Thomas Krause
Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach eigenen Angaben zwei russische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Die beiden Verschleppten seien aufgrund von Bemühungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin freigekommen, teilt die Hamas mit. Sie sollten vom Roten Kreuz an Vertreter des russischen Außenministeriums übergeben werden.
Die Freilassung der beiden Frauen ist nicht Teil des Abkommens zum Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge. Dies hatte Hamas-Anführer Mussa Abu Marsuk bereits zuvor einem Radiosender im Gazastreifen gesagt. Demnach sollen am Mittwoch noch zehn israelische Geiseln freigelassen werden.
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Thomas Krause
Die israelische Armee erklärt zur Hamas-Stellungnahme zu getöteten Geiseln, Militärangehörige hätten die Familie über die Mitteilung informiert. Die Armee überprüfe diese Aussagen der Hamas auf ihre Glaubwürdigkeit hin. "Die Terrororganisation Hamas verhält sich weiter grausam und unmenschlich", heißt es in einer Stellungnahme. "Die Hamas gefährdet die Geiseln und unter ihnen neun Kinder."
Die israelische Armee war zuletzt davon ausgegangen, dass die drei Familienmitglieder von der Hamas an eine andere militante Gruppierung übergeben worden seien und dass sie in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens festgehalten wurden.
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Thomas Krause
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass Atemwegsinfektionen, Durchfall und andere Krankheiten im Gazastreifen zu einem drastischen Anstieg von Todesfällen führen können. Grund seien die Ballung von Menschen, fehlende Medikamente und Nahrungsmittel sowie die schlechten hygienischen Zustände, schreibt Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter.
Aktuell gebe es bereits 111.000 Fälle von Atemwegsinfektionen, 75.000 Menschen mit Durchfall, darunter fast die Hälfte Kinder unter fünf Jahre. Hinzu kämen 12.000 Fälle von Krätze, 11.000 von Läusen, 2500 von Impetigo, einem ansteckenden Hautausschlag, 2500 von Windpocken und 1100 von Gelbsucht. "Angesichts der Lebensumstände und fehlender Gesundheitsversorgung könnten mehr Menschen an einer Krankheit sterben, als durch Bomben", schrieb Ghebreyesus.
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Hamas behauptet: Drei Entführte bei israelischem Angriff gestorben
Thomas Krause
Der militärische Arm der islamistischen Hamas behauptet, dass drei israelische Geiseln – darunter ein zehn Monate altes Baby – tot seien. Die Mutter, das Baby sowie ein vier Jahre alter Bruder seien bei israelischen Angriffen getötet worden, teilen die Kassam-Brigaden auf ihrem Telegram-Kanal mit. Eine ähnliche Behauptung hatten sich allerdings in einem anderen Entführten-Fall als unwahr herausgestellt. So war eine ältere israelische Frau zunächst für tot erklärt, dann aber lebend freigelassen worden.
Die Familie der Mutter und der beiden Kinder hatte sich am Dienstag in einem emotionalen Appell an die Öffentlichkeit gewandt und ihre umgehende Freilassung gefordert. Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden rothaarigen Kinder bei der Entführung waren nach dem Massaker der Hamas-Terroristen im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober um die Welt gegangen.
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Thomas Krause
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Einsatz in Dschenin einen ranghohen Kommandeur des Islamischen Dschihad getötet. Soldaten hätten in der Stadt im nördlichen Westjordanland ein Gebäude beschossen, in dem sich Mohammed Subeidi und weitere Extremisten aufhielten, teilt das Militär mit. Subeidi sei "einer der zentralen Terroristen im Flüchtlingslager von Dschenin" und an mehrere Anschlägen auf Israelis beteiligt gewesen.
Nach Medienberichten handelte es sich um einen Cousin des früheren militanten Palästinenserführers Sakaria Subeidi, der 2021 zwei Wochen nach der Aufsehen erregenden Flucht aus einem israelischen Hochsicherheitsgefängnis wieder gefasst worden war.
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Leonie Scheuble
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin sind nach palästinensischen Angaben am Mittwoch zwei Jungen im Alter von acht und 15 Jahren getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilt mit, beide seien von Schüssen israelischer Soldaten getroffen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagt, man prüfe die Berichte. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Soldaten seien für einen "Anti-Terror-Einsatz" in Dschenin. Die Stadt im nördlichen Westjordanland gilt als Hochburg militanter Palästinenser.
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Leonie Scheuble
Wegen der katastrophalen Lage im Gazastreifen stockt das Auswärtige Amt seine humanitäre Hilfe um weitere 18 Millionen Euro auf. Die Zivilbevölkerung soll dadurch mit überlebenswichtigen Gütern wie Wasser, Nahrung, Medikamenten und Kleidung versorgt werden, wie ein Ministeriumssprecher in Berlin mitteilt. Die humanitäre Hilfe für die palästinensischen Gebiete im laufenden Jahr steige damit auf insgesamt 179 Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund begrüßt der Sprecher die Verlängerung der Waffenruhe. "Sie muss aus unserer Sicht so lange wie möglich anhalten, damit wir die dringend benötigte Hilfe zu den Menschen in Gaza bringen können."
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Leonie Scheuble
Die USA wollen nach Angaben von Außenminister Antony Blinken eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen ermöglichen. "Wir werden uns in den nächsten Tagen darauf konzentrieren, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Pause zu verlängern, damit wir weiter mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe leisten können", sagt er nach einem Nato-Außenministertreffen in Brüssel. Zugleich werde man mit Israel besprechen, wie das Land das Ziel erreichen könne, dass sich Terrorangriffe wie die vom 7. Oktober niemals wiederholen.
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Leonie Scheuble
Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei sieht angesichts des Gaza-Kriegs ein mögliches Schwinden des Einflusses der USA im Nahen Osten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtet. Die Angriffe der islamistischen Hamas richteten sich gegen Israel, führten jedoch auch zu einer "Entamerikanisierung". "Wenn dieser Sturm anhält, wird, so Gott will, der Einfluss Amerikas in der Region schwinden", sagt er bei einer Rede vor Mitgliedern der paramilitärischen Basidsch-Miliz.
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DPA · AFP
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