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Kontroverse um Magazin-Cover Schauen Sie mal: Ist das zu lässig für eine Vizepräsidentin?

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Kamala Harris ziert die US-Ausgabe der "Vogue", die Wahl der Titeloptik wird kontrovers diskutiert. Und hat offenbar auch bei der designierten Vizepräsidentin für Irritation gesorgt.

Noch liegt das Blatt gar nicht aus, doch die US-Ausgabe der "Vogue" ist schon in aller Munde. Dabei sorgt nicht der historische Umstand für Gesprächsstoff, dass Kamala Harris im Februar als erste Vizepräsidentin der amerikanischen Geschichte das Cover zieren wird, sondern wie. 

Schwarzer Blazer, schwarze Jeans, schwarze Converse-Sneaker und ein breites Grinsen im Gesicht – das Fashion-Magazin inszeniert die bald mächtigste Frau in Washington als nahbare und unprätentiöse Politikerin, schlagzeilt mit "Madame Vice President!" ein "neues Amerika" herbei. Nach vier Jahren voller Häme, Hohn und Hass möchte man den rund elf Millionen monatlichen Lesern augenscheinlich ein Signal von Aufbruch und Hoffnung senden. "Von den Menschen, für die Menschen", steht da noch, "die Vereinigten Staaten der Fashion" – man hat sich ja vor allem der Mode verschrieben.  

Das Cover der US-"Vogue" im Februar
Das Cover der US-"Vogue" im Februar
© Tyler Mitchell/Vogue

Die Auswahl der Titeloptik wird kontrovers diskutiert und soll auch Harris' Team überrascht haben. Zu lässig, monieren Kritiker, schlecht ausgeleuchtet und gestylt – einer Vizepräsidentin unwürdig, so der Tenor. Außerdem steht im digitalen Echoraum, ob das Foto der Vizepräsidenten "washed out" sei, ihre Hautfarbe also nachträglich aufgehellt wurde. 

Seit Sonntag zieht das aufsehenerregende Cover seine Kreise im Netz, offenbar wurde es vorab an die Öffentlichkeit durchgestochen. So berichtet es zumindest der US-Sender CNN. Eine aktualisierte Fassung der Titelgeschichte, die nach Angaben der "Vogue" bereits im Dezember gedruckt wurde, inklusive der optischen Aufmachung, ist online abrufbar.  

"Vogue"-Cover mit Kamala Harris sorgt für Diskussionen

Dort ist auch die zweite Titeloptik zu begutachten, die letztlich nicht den Stich gemacht hat. Harris posiert darauf in hellblauem Blazer, die Arme verschränkt, vor einem goldenen Hintergrund. Ihr Team soll mit diesem Schnappschuss als Cover gerechnet haben, berichtet CNN, und die lässigere Variante im Heftinneren erwartet haben. Laut der zitierten Quelle sei das Blatt sogar nach einem neuen Cover gebeten worden – zu spät, da die Druckerpressen längst ihren Job gemacht hatten. 

Ein Sprecher der "Vogue" sei auf eine entsprechende Nachfrage nach der angeblichen Blattkritik durch Harris' Team nicht eingegangen, schreibt CNN. Jedenfalls "liebe" man bei der "Vogue" die Bilder des Fotografen Tyler Mitchell, heißt es in einem schriftlichen Statement, und sehe in dem Bild die "authentische, nahbare Natur" der künftigen Vizepräsidentin transportiert, immerhin einem "Kennzeichen" der Biden-Harris-Administration. Digital gehe man mit zwei Cover-Versionen an den Start, um das historische Ereignis "zu feiern".

Nicht bei allen Leserinnen und Lesern sorgt die Entscheidung für Jubelstürme. Ein "Schlamassel" sei das Titelbild, heißt es hier, die Inszenierung sei "respektlos", heißt es dort. Immerhin das Outfit soll Harris freiwillig gewählt haben, steht in dem "Vogue"-Artikel. Dabei gibt es auch durchaus Stimmen, und wenige sind es nicht, die das Titelbild für gelungen halten. Es werde viel über die "Vogue"-Frontansicht diskutiert, schreibt einer von ihnen, wichtig sei doch: "Sie sieht gut aus, wird geehrt und das Cover macht Trump und Melania verrückt." Kamala sei alles, was Trump hasse: "eine mächtige schwarze Frau, die ihn auf seine Bigotterie aufmerksam gemacht hat." 

Quellen: "Vogue", CNN

fs

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