Kampfeinsatz in Libyen Nato kommt Schlüsselrolle zu

Die Nato soll eine wichtige Rolle im Einsatz gegen Libyen spielen. Von einer politischen Führung war in der Erklärung des Bündnisses keine Rede. Die Einzelheiten seien noch nicht geklärt.

Die westliche Allianz hat sich auf eine Schlüsselrolle der Nato im Libyen-Einsatz geeinigt. Die Verbündeten seien aber noch weit von einer Klärung der nötigen Einzelheiten entfernt, hieß es in der Nacht zum Mittwoch in Kreisen des Militärbündnisses.

US-Präsident Barack Obama habe mit dem britischen Premierminister David Cameron und dem französischen Präsident Nicolas Sarkozy eine wichtige Rolle der Nato vereinbart, teilte das US-Präsidialamt mit. In der Erklärung war aber keine Rede von der Übernahme der politischen Führung. Die Verbündeten gehen davon aus, dass weder das Nato-Mitglied Türkei noch die arabischen Staaten mit einer solchen Rolle einverstanden wären.

Angaben Frankreichs zufolge werden die Außenminister der bislang beteiligten Staaten in den kommenden Tagen über die politische Verantwortung für den Einsatz beraten. "Wenn wir einmal die politische Struktur haben, dann werden wir natürlich die Kapazitäten der Nato für Planung und Intervention nutzen", sagte Außenminister Alain Juppe.

Auch ein hochrangiger US-Regierungsvertreter deutete an, dass die politische Führung außerhalb des Militärbündnisses organisiert und die Nato selbst dann unter dieser Leitung eingesetzt werden könnte. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bald einen Mechanismus vorschlagen können, der die praktischen Fähigkeiten der Nato nutzt, gleichzeitig aber deutlich macht, dass die Nato nur ein Teil der Bemühungen ist", sagte er weiter. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte, die Debatte entwickle sich in die richtige Richtung. "Wir bekommen in den nächsten Tagen, was wir brauchen", betonte sie im US-Fernsehsender ABC.

Die Verbündeten arbeiten dem Regierungsvertreter zufolge daran, weitere Nato-Partner sowie Länder außerhalb des Militärbündnisses von einer Beteiligung zu überzeugen. Es bestehe die Hoffnung, dass bald zusätzliche arabische Länder, darunter Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, Beiträge zu dem Einsatz ankündigten, sagte er.

Reuters
mm/Reuters