KASCHMIR-KONFLIKT Putin will vermitteln

Der Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan steht im Mittelpunkt eines Gipfeltreffens asiatischer Staaten in Kasachstan. Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, zwischen beiden Seiten vermitteln zu wollen.

Der Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan steht im Mittelpunkt eines Gipfeltreffens asiatischer Staaten, das am Montag in Kasachstan beginnt.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, zwischen beiden Seiten vermitteln zu wollen. Ob ein direktes Treffen von Indiens Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee mit Pakistans Präsident Pervez Musharraf zu Stande kommt, war bis zuletzt zweifelhaft. Solche Pläne gebe es nicht, sagte Vajpayee vor seiner Abreise nach Almaty. Musharraf dagegen erklärte, er würde ein solches Treffen begrüßen. An dem Sicherheitstreffen nehmen Staats- und Regierungschefs aus 16 Staaten teil. Pakistan und Indien haben an ihrer Grenze in Kaschmir mehr als eine Million Soldaten zusammengezogen. Beide Länder verfügen auch über Atomwaffen.

Musharraf äußerte auf dem Weg nach Almaty die Absicht, am Rande des Gipfels mit Indien ins Gespräch zu kommen. »Ich habe Vajpayee mehrfach ein Treffen vorgeschlagen. Wenn er aber nicht will, gibt es meiner Ansicht nach in Zukunft keinen Grund mehr, diese Frage wieder anzuschneiden.« Vajpayee sagte, er werde Gespräche erst dann ernsthaft in Erwägung ziehen, wenn es Beweise gebe, dass Musharraf seinem Versprechen nachkomme, das Einsickern moslemischer Extremisten in den indischen Teil Kaschmirs zu verhindern. Putin kündigte an, er wolle mit Vajpayee und Musharraf bilaterale Gespräche führen und versuchen, ein Treffen der beiden auszuhandeln.

Indien wirft Pakistan die Unterstützung von Rebellen vor, die für eine Loslösung des indischen Teil Kaschmirs kämpfen. Nach Anschlägen auf das indische Bundesparlament im Dezember und auf ein Militärlager im indischen Teil der umstrittenen Kaschmir-Region im Mai haben sich die Spannungen zwischen Indien und Pakistan verschärft.

Indiens Verteidigungsminister George Fernandes wies am Sonntag erneut Befürchtungen vor einem atomaren Schlagabtausch zurück. »Ich glaube nicht, dass sich jemand Sorgen um die nukleare Sache machen muss«, sagte er Reuters. Auch Musharraf hatte die Sorgen vor einer unkontrollierbaren Eskalation im Kaschmir-Konflikt zu beschwichtigen versucht. Ein Atomkrieg mit Indien sei unvorstellbar, sagte er am Wochenende dem US-Fernsehsender CNN. Kein vernünftiger Mensch könne auch nur an so etwas denken.

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