Das Leben in Nordkorea ist ein völlig anderes als im Rest der Welt. Die Informationen aus Pjöngjang sind derart spärlich, dass Spekulationen wilde Blüten treiben – und die Tatsache, dass Diktator Kim Jong-un so etwas wie ein Privatleben hat, erst einmal schwer vorstellbar wirkt. Der 37-Jährige ist aber tatsächlich bereits seit 2012 verheiratet, seine Frau Ri Sol-ju soll eine ehemalige Sängerin aus einer privilegierten Familie sein.
Außerhalb Nordkoreas ist wenig über Ri Sol-ju bekannt, allerdings sah man sie und Kim Jong-un in der Vergangenheit recht häufig zusammen bei öffentlichen Terminen. Bis zur Neujahrsfeier 2019/2020. Danach gab es ein Jahr lang keine gemeinsamen Fotos mehr, und auch keine Fotos von Ri Sol-ju allein. Schnell vermuteten westliche Medien, sie habe sich wegen der Corona-Pandemie zurückgezogen, sei erkrankt – oder beim Diktator in Ungnade gefallen und entweder hingerichtet oder in ein Arbeitslager geschickt worden.
Verschwinden von Kim Jung-uns Frau bleibt rätselhaft
Was genau im vergangenen Jahr mit Ri Sol-ju passiert ist, bleibt weiter unklar. Klar ist: Sie lebt noch und sieht, zumindest auf den ersten Blick, fröhlich und gesund aus. Gemeinsam mit ihrem Mann besuchte die 32-Jährige nämlich jetzt ein Konzert zu Ehren des früheren Diktators, Kim Jong-uns Vater Kim Jong-il, der 2011 starb. Das Paar sitzt auf aktuellen Pressefotos vergnügt lachend auf Ehrensitzen in einem Theater, die Köpfe zusammengesteckt und sichtlich gut gelaunt – ganz im Gegensatz zu den zahlreichen Funktionären und weiteren Ehrengästen, die mit versteinerten Mienen, in vollem Ornat, um die beiden herum sitzen.
Womöglich hat Ri Sol-ju aber auch nur eine Schwangerschaft vor der Öffentlichkeit verbergen wollen und sich deshalb zurückgezogen? Der südkoreanische Geheimdienst vermutet, dass Kim Jong-un und seine Frau bereits drei gemeinsame Kinder haben. Offiziell weiß man dazu allerdings nichts – vielleicht sind es also inzwischen vier.