Konflikt zwischen Iran und den USA Teheran zeigt Drohne im Fernsehen

Während US-Präsident Obama die Strafaktionen gegen den Iran preist, präsentiert Teheran stolz im Fernsehen die angeblich abgefangene US-Tarnkappendrohne. Erstmals legt der Iran nun auch offiziell Protest gegen die "Provokation" des Westens ein.

Die Sanktionen gegen das Regime in Teheran bleiben nach Ansicht von US-Präsident Barack Obama nicht folgenlos. "Der Iran ist heute isoliert, die Welt ist geeint und wendet die härtesten Strafmaßnahmen an, die der Iran je erlebt hat", sagte Obama am Donnerstag. "Sie zeigen im Inneren des Irans Wirkung."

Der Präsident wiederholte die Haltung der USA, nach der im Atomstreit mit Teheran "keine Option vom Tisch" sei. Näher äußerte er sich allerdings nicht dazu. Sollte der Iran auf den Bau von Atomwaffen aus sein, "dann habe ich sehr deutlich gemacht, dass dies den Sicherheitsinteressen der USA zuwiderläuft", sagte Obama.

Das iranische Fernsehen zeigt unterdessen Bilder, auf denen die am vergangenen Wochenende über dem Westen Afghanistans verschwundene US-Drohne zu sehen sein soll. Der Iran will den ferngesteuerten Flugroboter durch eine Cyberattacke abgefangen haben, wie die britische BBC berichtete. US-Militärs und Experten hatten dies schon vor Tagen zurückgewiesen. Die Nato hatte den Verlust eingeräumt. Fachleute machen aber einen technischen Defekt dafür verantwortlich.

Rückschlag für die USA

In Teheran wurde unterdessen die Schweizer Botschafterin, die auch die Interessen der USA vertritt, ins Außenministerium bestellt. Dort wurde ihr der offizielle Protest der iranischen Regierung wegen des Überflugs der Drohne übermittelt, den Teheran eine "verdeckte US-Provokation, die gegen internationale Normen verstößt" nannte.

Dem iranischen Fernsehen zufolge fing eine "Einheit zur elektronischen Kriegsführung" die Drohne am 4. Dezember ab, als sie über der Stadt Kashmar, rund 225 Kilometer von der afghanischen Grenze entfernt, unterwegs gewesen sei.

Sollte tatsächlich eine geheime Tarnkappendrohne des Typs RQ-170 im Iran niedergegangen sein, "könnte dies einen erheblichen Rückschlag für das US-Militär bedeuten", schrieb die "Washington Post". Teheran könnten dadurch Einblicke in die Schwächen der Technologie gewährt und Hinweise geliefert werden, wie man die Drohnen entdecken kann. Auch könnte der Iran die Technologie nach China oder Russland weiterverkaufen, wo sie nachgeahmt werden könnte.

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ono/DPA