Russlands Präsident Wladimir Putin ist erstmals seit elf Tagen wieder öffentlich aufgetreten. Etwas blass wirkend schüttelte er im Konstantinpalast bei St. Petersburg dem kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajew die Hand, bevor sich beide zu einem Gespräch zurückzogen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Zudem ließ sich Putin heute die Gefechtsbereitschaft von Teilen der Armee überprüfen.
Der 62 Jahre alte Kreml-Chef war bislang allgegenwärtig, weshalb in der vergangenen Woche schnell Gerüchte ins Kraut schossen - von einer Erkrankung über die Geburt eines Kindes einer Geliebten bis zu einem Staatsstreich. "Es wäre langweilig, wenn es keinen Tratsch gäbe", sagte Putin nun erheitert.
Auf jedes Gerücht folgt ein Dementi
Auch sein Gast war bemüht, den Anschein von körperlicher Schwäche Putins zu entkräften: Putin habe mit ihm eine Tour über das Gelände des Konstantinpalastes gemacht und dabei selbst am Steuer gesessen.
Nach seinem Treffen mit Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi in der ersten Märzwoche hatte Putin eine Kasachstan-Reise und andere Termine abgesagt - darunter ein Treffen mit dem Inlandsgeheimdienst FSB. Es gebe "keinen Grund zur Sorge", hatte Putin-Sprecher Dmitir Peskow zu den Gerüchten gesagt. Im "Forbes"-Magazin schlug er scherzhaft eine Belohnung für die "beste Medien-Ente" vor.
Der russische Präsident hatte sich zuletzt am 5. März in der Öffentlichkeit gezeigt. Vergangene Woche hatte er ein Treffen mit seinen Kollegen aus Weißrussland und Kasachstan abgesagt, was die Spekulationen anheizte. Vor drei Jahren war in Russland schon einmal über Putins Gesundheit gerätselt worden, als er mehrere Auslandsreisen absagte und offensichtlich humpelte. Der Kreml erklärte damals, Putin habe Rückenprobleme wegen einer "älteren Verletzung" an der Wirbelsäule.