Krieg in Libyen Rebellen nehmen weitere Stadt ein

Die libyschen Rebellen sind nach eigenen Angaben in eine weitere strategisch wichtigen Stadt unweit von Tripolis vorgedrungen. Während in den USA erneut das baldige Ende Gaddafis verkündet wird, heisst es aus den Reihen des Machthabers, der Kampf sei noch lange nicht vorbei.

Die Rebellen in Libyen rücken weiter auf: Nach eigenen Angaben sind sie in eine Stadt im Westen des Landes vorgedrungen, mit deren Einnahme sie die geplante Abriegelung der Hauptstadt Tripolis weiter vorantreiben könnten. Kämpfer der Auständischen seien bereits in Vororte von El Heischa eingezogen, teilte ihre Militärkommando am Mittwoch in Bengasi mit. Die Regierungstruppen seien dort vertrieben worden.

El Heischa etwa 250 Kilometer vor Tripolis liegt nahe zweier wichtiger Verbindungsstraßen zwischen der Hauptstadt und Sirte, der Heimatstadt von Machthaber Muammar al Gaddafi. Beide Städte sind Hochburgen der Regierungstruppen und der Anhänger Gaddafis.

Bereits am Dienstag hatte US-Verteidigungsminister Leon Panetta erklärt, die Tage Gaddafis seien gezählt. Dessen Soldaten seien in die Defensive gedrängt worden. In den vergangenen beiden Tagen nahmen die Rebellen zwei strategisch wichtige Städte nahe Tripolis ein. Damit schnitten sie die Hauptstadt von Versorgungsrouten ab.

Gaddafis Anhänger dementieren die Einschätzung der USA hingegen. "Sie sagen das seit sechs Monaten und wir sind immer noch da", erklärte Regierungssprecher Mussa Ibrahim in einer vom staatlichen Fernsehen übertragenen Pressekonferenz am Dienstag. Die Medien versuchten, die Rebellen größer zu machen als diese es in Wirklichkeit seien. Allerdings räumte Ibrahim ein, dass es an mehreren Orten Kämpfe gebe, von denen die Rebellen behaupten sie eingenommen zu haben.

Reuters
liri/AFP/Reuters