Kriegsverbrechen Neue Folterbilder im Internet verkauft

Die Frau eines Angehörigen der Elite-Truppe "Navy Seals" stellte Folter-Fotos ins Internet, die ihr Mann aus dem Irak mitgebracht hatte. Die US-Marine hat inzwischen Untersuchungen eingeleitet.

Mindestens ein Dutzend Bilder aus dem Internet habe ein Journalist, der diese auf einer kommerziellen Webseite fand, der Armee übergeben, sagte ein Sprecher der Marine. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtete, stellte eine Frau die Fotos ins Internet, die ihr Mann aus dem Irak mitgebracht haben soll. Auf den Bildern seien Szenen nach der Durchsuchung von Wohnungen von Zivilisten zu sehen.

Ein Foto zeigt dem Bericht zufolge Angehörige der US-Marine, die auf vermummten und zusammengeschnürten Gefangenen sitzen, und unter anderem eine Schusswaffe auf den blutüberströmten Kopf eines Mannes richten. Andere Bilder zeigten grinsende Armeeangehörige, die auf drei vermummten Gefangenen sitzen. Abzüge der Fotos waren zunächst nicht erhältlich.

Marine-Kommandeur Jeff Bender sagte, die Fotos lägen der Marine seit vergangener Woche vor. „Wir haben dann Ermittlungen dazu eingeleitet, wie die Bilder ins Internet gelangten und wer dafür verantwortlich ist. “ Es werde derzeit auch überprüft, ob Marine-Angehörige angemessen gehandelt hätten. Bender zufolge sehen die Regularien der Marine ein strenges Verbot vor, Gefangene abzulichten - außer bei Fotos, die für weitere Ermittlungen benötigt würden. Bevor Soldaten ihren Dienst anträten, würden sie darüber informiert. Auch wurden mit den Bildern offenbar Vorschriften verletzt, die es Angehörigen von Sondereinheiten bei verdeckten Ermittlungen untersagen, sich fotografieren zu lassen.

Im Zusammenhang mit einem Misshandlungs-Skandal im Bagdader Gefängnis Abu Ghraib sind sieben Reservisten der US-Militärpolizei angeklagt worden. Fotos der Misshandlungen hatten im April weltweit für Empörung gesorgt.

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