Nach dem Tod von vier UN-Beobachtern bei einem israelischen Luftangriff räumen die Vereinten Nationen ihre Beobachterposten an der libanesisch-israelischen Grenze. Die unbewaffneten Beobachter der UNTSO-Mission würden zu ihrem Schutz auf den Stützpunkten der Friedenstruppe UNIFIL im südlibanesischen Nakura untergebracht, teilte UNIFIL-Sprecher Milos Struger in Beirut mit. Nach UN-Informationen wurden 46 Militärs der Beobachtergruppe Libanon aus Marwahin und Markaba abgezogen.
Keib Treibstoff und zuviel Gefahr
Die Schutztruppe Unifil erklärte, alle Truppenstellungen seien weiterhin besetzt. Mit dem Abzug wären vier der zahlreichen UN- Beobachtungsposten an der Grenze unbemannt. Fünf Tage zuvor war ein Stützpunkt nahe Marun Al Ras geräumt worden, nachdem ein Mitarbeiter durch Feuer der radikalen Hisbollah-Miliz schwer verletzt wurde. Eine Bombe der israelischen Luftwaffe traf am Dienstag einen Posten und tötete vier UN-Mitarbeiter. Die zerstörte Stellung blieb ebenfalls unbesetzt.
Aus UN-Kreisen in New York verlautete, dass den Beobachtern inzwischen der Treibstoff und andere wichtige Vorräte ausgingen, und ihr Einsatz durch die israelische Armee stark eingeschränkt werde. Die Unifil hat etwa 1990 Soldaten in der Region stationiert. Im Gegensatz zu den UNTSO-Beobachtern sind die Unifil-Soldaten leicht bewaffnet. Die UNTSO wurde zur Überwachung des Waffenstillstands von 1948 an der israelisch-libanesischen Grenze stationiert.