Der Iran rechnet nach den Worten seines Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad nicht mit einem militärischen Angriff westlicher Länder. "Das Ganze ist lediglich psychologische Propaganda", sagte Ahmadinedschad am Freitag während eines Besuchs in Indonesien. "Aber sie wissen, dass der Iran stark ist. Ich denke, sie sind klug genug, keinen Krieg mit dem Iran anzufangen."
Im Atomstreit zwischen dem Iran und westlichen Ländern, schließt US-Präsident George W. Bush auch ein Militärschlag nicht aus. Bush hatte gesagt, es lägen alle Optionen auf dem Tisch, um zu verhindern, dass der Iran Atomwaffen entwickelt.
Die USA konnten im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) keine Sanktionen gegen Irans Regierung durchsetzen, vor allem wegen des Widerstands Chinas und Russlands. Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates beauftragten nun Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit der Ausarbeitung eines Verhandlungspaketes. Die drei EU-Staaten wollen die Eckpunkte dafür am Montag auf einem Außenministertreffen der Union festlegen. Dem Iran könnte mit einem Paket aus Anreizen zum Einlenken und Maßnahmen im Falle einer weiteren Verweigerung der Zusammenarbeit vorgelegt werden.
Ahmadinedschad beschuldigte zudem die UN-Atomenergiebehörde IAEO erneut, mit zweierlei Maß zu messen und unter dem Einfluss westlicher Länder zu handeln. Die IAEO habe sich von ihrem ursprünglichen Zielen verabschiedet, sagte der Präsident vor Geistlichen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Am Freitag sollte er nach Bali weiterreisen und dort Vertreter mehrerer Länder treffen, darunter aus der Türkei, Ägypten und Nigeria.