Aus Wut über ihre Entlassung haben mehr als 150 aufgebrachte Arbeiter in Indien den Chef eines italienischen Autozulieferers erschlagen. Wie die Polizei mitteilte, hatten die Arbeiter am Vortag das Gelände der Firma "Oerlikon Graziano" nahe der Hauptstadt Neu Delhi gestürmt und den indischen Firmenchef mit Holzlatten und Eisenstangen zu Tode geprügelt. Mindestens 19 weitere Angestellte des Unternehmens, das Getriebe für die Automobilindustrie produziert, seien dabei verletzt worden.
Den Angaben zufolge waren die Arbeiter vor zwei Monaten entlassen worden. Jüngst hatte das Unternehmen zu einem Gespräch über eine mögliche Wiedereinstellung eingeladen. Dabei sei es zu heftigem Streit gekommen, der die gewaltsamen Auseinandersetzungen ausgelöst habe, sagte ein Polizeisprecher. 130 Unruhestifter seien festgenommen worden. Gegen 63 werde wegen Mordes ermittelt. Vertreter der Arbeiter bestritten jedoch, den Firmenchef getötet zu haben. "Provokateure" hätten die zunächst friedliche Demonstration unterwandert, hieß es.