New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg hat der republikanischen Partei von US-Präsident George W. Bush überraschend den Rücken gekehrt und will seine Laufbahn als Unabhängiger fortsetzen. Das ließ der populäre Kommunalpolitiker und milliardenschwere Geschäftsmann in New York mitteilen, während er selbst in Kalifornien schwere Kritik an Washington übte. Diese Entscheidung bedeute aber nicht, dass er bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr als unabhängiger Kandidat antreten wolle, sagte Bloomberg weiter.
Nach einem Onlinebericht der "New York Times" warf Bloomberg der Regierung von US-Präsident George W. Bush vor, keine offene Politik mehr zu betreiben, sondern sich aus Angst vor den Meinungsumfragen "im Hintergrund zu verstecken".
Schelte für Washington
Der Parteiaustritt und die Schelte für Washington lösten der Zeitung zufolge erneut Spekulationen darüber aus, ob Bloomberg sich 2008 als Unabhängiger am Wahlkampf um das Weiße Haus beteiligen will. Er hatte die Frage in Interviews bisher stets offen gelassen.
Bloomberg war jahrelang Mitglied der Demokraten und hatte sich erst kurz vor dem Rennen um das Bürgermeisteramt in New York im Jahr 2000 den Republikanern angeschlossen.
Kandidat für das Präsidentenamt?
Der Milliardär Bloomberg - Gründer des nach ihm benannten Finanzinformationsunternehmens - leitet seit 2001 die Verwaltung der Stadt New York. Immer wieder taucht sein Name auf der Liste der Kandidaten für die US-Präsidentenwahl 2008 auf, obwohl er selbst einen derartigen Schritt wiederholt abgelehnt hat. Für eine dritte Amtszeit als New Yorker Bürgermeister darf er 2009 nicht mehr antreten.
Finanziell wäre Bloomberg anderen Kandidaten im Wahlkampf um das Präsidentenamt gegenüber im Vorteil, schrieb die "New York Times". Für seine beiden Wahlkämpfe in New York hätte er mühelos 150 Millionen Dollar aus der eigenen Tasche gezahlt. Auch das das Rennen um das Präsidentenamt würde Bloomberg problemlos selbst finanzieren können.