Nach mehr als 20-stündigen Gefechten haben Sicherheitskräfte den Angriff der Taliban auf das Diplomatenviertel in Kabul nach Regierungsangaben niedergeschlagen. Alle sechs Angreifer seien getötet worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums in der afghanischen Hauptstadt am Mittwochmorgen. "Wir haben das gesamte Gebäude gesichert." Die Operation sei beendet.
Mehrere Taliban-Kämpfer hatten am Dienstag koordinierte Angriffe auf das stark bewachte Zentrum Kabuls gestartet. Sechs von ihnen verschanzten sich in einem mehrstöckigen Rohbau, von dem aus sie die Nato-Zentrale und US-Botschaft beschossen. Die letzten überlebenden Aufständischen weigerten sich bis zu ihrem Tod, aufzugeben und lieferten sich bis Mittwochmorgen Kämpfe mit den afghanischen Sicherheitskräften und den Isaf-Soldaten.
Genaue Opferzahl wird noch ermittelt
Die genaue Opferzahl werde noch von der Polizei ermittelt, sagte der Ministeriumssprecher. Nach Ministeriumsangaben aus der Nacht, als die Gefechte noch andauerten, waren mindestens sieben Menschen getötet und 17 weitere verwundet worden. Die getöteten Angreifer waren darin nicht enthalten. Ausländische Soldaten kamen nach Angaben der Isaf nicht zu Schaden. Auch unter US-Diplomaten habe es keine Verletzten gegeben, sagte ein Sprecher der amerikanischen Botschaft.
Der spektakuläre Angriff wirft ein düsteres Licht auf die Sicherheitslage Afghanistans. Für 2014 ist die Übergabe der Verantwortung an die afghanischen Truppen geplant.