Nach der Festnahme zweier Kasachen im Zusammenhang mit dem Boston-Attentat hat das mittelasiatische Land den USA Unterstützung bei den Ermittlungen zugesagt. Das Außenministerium Kasachstans teilte am Donnerstag mit, es arbeite mit den US-Behörden zusammen. Kasachstan verurteile entschieden jede Form des Terrorismus.
Die US-Polizei wirft den beiden 19 Jahre alten kasachischen Studenten Behinderung der Justiz vor. Sie sollen einen Rucksack und Feuerwerk weggeworfen haben, die sie in der Unterkunft eines der beiden mutmaßlichen Attentäter gefunden hatten. Beim Anschlag auf den Boston-Marathon waren am 15. April drei Menschen getötet und 264 verletzt worden.
Als mutmaßliche Attentäter hatten die Behörden zwei aus dem Kaukasus zugewanderte Brüder identifiziert. Der 26-jährige Tamerlan Zarnajew wurde bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet, sein 19 Jahre alter Bruder Dschochar nach einer Schießerei mit Sicherheitskräften festgenommen. Ihm droht im Falle eines Schuldspruchs die Todesstrafe.
Beschuldigten drohen bis zu fünf Jahre Haft
Die jetzt in den USA festgenommenen beiden Kasachen und ein US-Bürger, dem Falschaussage vorgeworfen wird, sollen mit dem jüngeren der Zarnajews befreundet gewesen sein. Eine direkte Beteiligung an dem Anschlag wird ihnen nicht vorgeworfen. Sie sollen einen Rucksack von Dschochar Zarnajew weggeworfen haben, nachdem sie sein Fahndungsfoto im Fernsehen gesehen hatten. Sie wollten ihrem Freund auf diese Weise Ärger ersparen.
Einer der beiden Kasachen wies über seinen Anwalt die Vorwürfe der Justiz zurück. Sein Mandant habe nicht gewusst, dass Dschochar Zarnajew in den Bombenanschlag verwickelt gewesen sei. Bedenken seien dem jungen Mann erst später gekommen. Ihm und den beiden anderen Mitbeschuldigen drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Auch das kasachische Außenministerium verwies auf die Unschuldsvermutung und erklärte, die Vorwürfe seien noch nicht bewiesen.