US-Außenminister John Kerry ist am Freitag zu einem historischen Besuch in Kuba eingetroffen. Höhepunkt der eintägigen Visite ist die feierliche Wiedereröffnung der US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Erstmals seit 54 Jahren wird dann wieder die US-Flagge vor dem Bürogebäude an der Uferpromenade Malecón wehen. Zudem ist ein privates Treffen mit Dissidenten geplant.
Es werde in der Phase der Annäherung auch "Reibungen" geben, "aber dies ist ein Anfang", sagte Kerry kurz vor seiner Landung in Havanna zu den ihn begleitenden Journalisten. Es ist das erste Mal seit 1945, dass ein US-Außenminister die kommunistisch regierte Karibikinsel besucht.
"Größten Veränderungen in kürzester Zeit"
Der demokratische Senator Patrick Leahy, der ebenfalls mit Kerry anreiste, bekräftigte seine Ablehnung des US-Embargos gegen Kuba. In 50 Jahren habe dieses "nie funktioniert", sagte der Politiker aus dem Bundesstaat Vermont. Eine Aufhebung des 1962 verhängten Embargos würde "die größten Veränderungen in kürzester Zeit" ermöglichen, sagte Leahy.
Kuba und die USA hatten nach jahrzehntelanger Eiszeit am 20. Juli ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Dieser Schritt war der bisherige Höhepunkt der Annäherung, die US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro im Dezember eingeleitet hatten.