Naher Osten US-Truppen in erhöhter Alarmbereitschaft

Nach einer Terrorwarnung wurden alle US-Kriegsschiffe im Persischen Golf angewiesen, die Häfen zu verlassen, um sie vor Anschlägen zu schützen.

Nach einer Terrorwarnung sind die US-Truppen im Persischen Golf am Freitag in höchste Alarmstufe versetzt worden. Alle Kriegsschiffe wurden angewiesen, die Häfen zu verlassen, um sie vor Anschlägen zu schützen, berichteten mehrere Fernsehsender. In Jordanien wurde zudem aus Sicherheitsgründen eine Militärübung abgebrochen. Aus dem Außenministerium verlautete, im Laufe des Tages sollten alle Amerikaner noch einmal aufgefordert werden, bei Reisen ins Ausland besonders vorsichtig zu sein.

Den Informationen zufolge versetzte das Pentagon die Truppen in Alarmstufe »Threatcon-Delta«. Aus dem Verteidigungsministerium verlautete, es habe in der vergangenen Nacht eine »glaubhafte Drohung« gegeben, berichtete NBC. Nach Informationen des Senders ABC hörte der militärische Geheimdienst ein Gespräch zwischen zwei Männern aus der Region ab, in dem vor einem unmittelbar bevorstehendem Anschlag die Rede war. Die Drohung habe sich nicht gegen ein spezielles Ziel oder einen bestimmten Ort gerichtet, hieß es. Der Fernsehsender CNN bezifferte die Zahl der Schiffe im Persischen Golf mit 21 und die Zahl der Truppen mit knapp 11 000.

Die jüngsten Drohungen stünden möglicherweise mit der Anklage gegen 14 Mitgliedern der radikalen saudischen Hisbollah-Organisation in Zusammenhang, hieß es im Pentagon. Ihnen wird in den USA Beteiligung an dem blutigen Bombenanschlags auf einen amerikanischen Militärstützpunkt in Saudi-Arabien vorgeworfen, bei dem am 25. Juni 1996 19 Amerikaner getötet und mehrere hundert Menschen verletzt worden waren. Im Pentagon wurde zudem auf den unmittelbar bevorstehenden fünften Jahrestag des Anschlags hingewiesen, an dem Terroristen Anschläge verüben könnten.

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass die amerikanische Botschaft in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa knapp einem Terroranschlag entgangen war. Der geplante Anschlag sollte sich gegen das Botschaftspersonal und das US-Ermittlungsteam richten, das sich zur Untersuchung des Anschlags auf die »USS Cole« im Jemen aufhielt.

Neun Tatverdächtige wurden festgenommen. Sie sollen einer Organisation angehören, die Verbindung zum mutmaßlichen Terroristen- Führer Osama bin Laden hat. In Spanien wurde am Freitag der islamische Terrorist Mohammed Bensakhria festgenommen, der von US- Medien als ein enger Vertrauter Osama bin Laden geschildert wurde.