Nach dem Ende der Ära Arafat wollen US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair den Nahostfriedensprozess neu starten. "Wir haben die große Chance, einen palästinensischen Staat zu etablieren", sagte Bush am Freitag in Washington. Die gemeinsame Pressekonferenz mit Blair fand kurz nach der Beisetzung des verstorbenen palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat in Ramallah statt.
"Ich beabsichtige, in den nächsten vier Jahren das Kapital der Vereinigten Staaten für einen solchen Staat auszugeben", sagte Bush. Dies sei im Interesse der Welt und des palästinensischen Volkes. Blair rief zur Unterstützung der Palästinenser bei der Wahl eines Arafat-Nachfolgers auf. "Wenn wir einen lebensfähigen palästinensischen Staat haben wollen, müssen wir sicherstellen, dass die politische, wirtschaftliche und Sicherheits-Infrastruktur dieses kommenden Staates gestaltet und geschaffen wird", sagte Blair.
"Wir werden ihre Füße ins Feuer halten"
Bush erklärte, die USA sähen der Zusammenarbeit mit palästinensischen Führern entgegen, die dem Kampf gegen Terrorismus und für demokratische Reformen verpflichtet seien. Blair sagte, die Wahl eines neuen palästinensischen Präsidenten in den nächsten Monaten sei die erste Wegmarke in diesem Prozess. Bush sagte: "Wir werden ihre Füße ins Feuer halten, damit sich die Demokratie durchsetzt."
Blair ist der erste ausländische Regierungschef, mit dem Bush nach seiner Wiederwahl zusammentraf. Bush bezeichnete den Premierminister als "Staatsmann und Freund" und sagte, die amerikanisch-britischen Beziehungen seien nie stärker gewesen.