NAHOST Drei Tote bei neuem Anschlag in Israel

Ein Selbstmordattentäter zündetet Mittwochabend eine Bombe und tötete dabei zwei Israelis, es gab 34 Verletzte. Israel reagierte mit einer nuen Armeeaktion im Gazastreifen.

In Israel reißt die Serie palästinensischer Selbstmordanschläge nicht ab. Im Stadtzentrum von Rischon Lezion bei Tel Aviv zündete am Mittwochabend ein Attentäter eine Bombe und tötete außer sich selbst auch zwei Israelis. 34 weitere Menschen wurden nach Angaben des israelischen Rundfunks zum Teil schwer verletzt. Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Die Gruppe gehört zur Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Jassir Arafat.

Die palästinensische

Autonomiebehörde verurteilte den neuen Selbstmordanschlag in Rischon Lezion. Die Behörde habe die Nachricht von dem Anschlag mit »Zorn und Verurteilung« zur Kenntnis genommen. Er bringe das palästinensische Volk »in Gefahr« und gebe der israelischen Armee Vorwände für »neue Aggressionen«.

Erst vor zwei Wochen

hatte sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter in einer Spielhalle in Rischon Lezion in die Luft gesprengt und 15 Israelis mit sich in den Tod gerissen. Am Sonntag hatte ein palästinensischer Selbstmordattentäter in der Küstenstadt Netanja sich selbst und zwei Israelis getötet. Am Montag war bei einem Anschlag in Nordisrael allein der Attentäter ums Leben gekommen. Ein anderer palästinensischer Selbstmordattentäter hatte sich am Mittwochmorgen an einer Militärsperre bei Dschenin im nördlichen Westjordanland in die Luft gesprengt.

Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden

bezeichneten den neuen Anschlag in Rischon Lezion als »Vergeltung« für die vorherige Tötung von drei ihrer Mitglieder durch die israelische Armee in der Nähe von Nablus, darunter der lokale Chef der Märtyrer-Brigaden, Machmud al Titi (28). Israel warf ihnen vor, für zahlreiche Anschläge auf Israelis verantwortlich zu sein. Nach palästinensischen Angaben kam auch ein vierter Unbeteiligter ums Leben, als ein israelischer Panzer auf die Männer feuerte, die sich auf einem Friedhof des Flüchtlingslagers Balata aufhielten. An einer Straßensperre südlich von Jerusalem erschossen israelische Polizisten einen Palästinenser, der sich nach israelischen Angaben »verdächtig« verhalten hatte. Nach palästinensischer Darstellung war der 35-jährige Vater von neun Kindern dagegen nur unterwegs zur Arbeit.

In der Nacht

zum Donnerstag rückte die israelische Armee in die palästinensische Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen vor. Palästinensische Bewohner berichteten, mindestens fünf Panzer und zwei Bulldozer seien bis ins Stadtzentrum vorgestoßen. Es habe heftige Schießereien gegeben, bei denen drei Bewohner verletzt worden seien. Zuvor hatten militante Palästinenser zwei Mörsergranaten auf eine nahe gelegene jüdische Siedlung abgefeuert. Bereits am Mittwoch hatte die Armee den Gazastreifen durch Straßenblockaden erneut in zwei Teile geteilt.