So mancher kennt das vielleicht. Am besten arbeiten kann man, wenn im Hintergrund irgendwas unbeachtet vor sich hin dudelt; vielleicht sogar der Fernseher. Wahlhelfer in Enschede hatten jedenfalls zu später Stunde gut zu tun. Unsere Nachbarn zählten die Wahlstimmen per Hand aus, um Manipulationen von vornherein auszuschließen. Klar, dass es da später wurde im "Stembureau". Die Wahlberichterstattung auf der Großbildleinwand ging zu Ende, und irgendwann, unbemerkt begann das Nachtprogramm für Erwachsene. Trockene Stimmauszählung zu prickelnder Pornobegleitung.
So legt es ein Foto nahe, das ein Niederländer via Twitter in die Welt schickte. Konzentrierte Wahlhelfer wühlen sich durch Berge von Stimmzetteln, während sich im Hintergrund zwei Damen ausgiebig miteinander vergnügen. Dazu der niederländische Kommentar: "Wie das hier ausgeht, ist noch nicht bekannt." Natürlich verbreitete sich das Motiv rasend schnell durchs Netz, wie die Zeitung "Allgemeen Dagblad" berichtet. Zu schön die Vorstellung, dass die Wahlhelfer über ihre Arbeit das Programm vergessen hatten. Andere User fragten nach, ob das Bild "gephotoshopt" worden sei.
Auf Porno umgeschaltet - ein Scherz
Wie sich herausstellte, stimmte wohl beides nicht. Weder hatten die Wahlhelfer über ihrer Arbeit das Programm vergessen, noch hatte jemand Hand an das Bild gelegt. Stattdessen hatte sich der "Fotokünstler" einen Scherz erlaubt. Ob er während der Stimmauszählung selbst kurz vom Wahlkanal auf einen Pornokanal umgeschaltet und sein Foto geschossen hatte oder nur einen pikanten Moment ausnutzte, darüber ließ er die Niederländer im Ungewissen. "Es war ein Witz", betonte der Fotograf aber, "Fußballkantinen-Humor". Das Wahllokal war im Vereinsheim eines Fußballvereins untergebracht.
Wenig später twitterte der Mann ein weiteres Foto, ein harmloses. Sein allerdings spöttischer Kommentar dazu: "Es wird immer noch gezählt ... aber im TV sind sie schon fertig."
Ein wenig peinlich war ihm die große Resonanz auf seinen kleinen Scherz dann aber wohl doch. Er nahm seinen Tweet aus dem Netz. "Noch einmal", twitterte er stattdessen, "es war nur ein Witz, nicht mehr, nicht weniger".
