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Reaktionen auf den Tod Berlusconis
STORY: Der Tod des ehemaligen italienische Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit 86 Jahren am Montagmorgen in einem Krankenhaus in Mailand hat auf den Straßen der italienischen Hauptstadt Rom für Überraschung gesorgt: "Ist es wahr? Ich dachte, er sei unsterblich. Auf jeden Fall tut es mir leid. Auch, wenn ich eine andere Meinung habe. Er ist eine historische Figur geworden in all den Jahren. Auch außerhalb der Politik war er ein großer Geschäftsmann. Sein Tod überrascht mich." "Er hatte ein gewisses Alter. Er war zu einer absoluten Randfigur in der Politik und in der Gesellschaft geworden. Aber er ist ein Teil unserer Geschichte." "Sehen Sie, was mich betrifft, gehört er zum negativen Teil unseres politischen Lebens. Aber ich bin nicht sicher, wie schlimm es war. Ich denke aber, dass seine Partei 'Forza Italia' dadurch bestimmt stark destabilisiert wird." Der Medienunternehmer und Milliardär Berlusconi ging 1994 in die Politik und war im Verlauf der Jahre vier Mal italienischer Ministerpräsident. Berlusconis polarisierendes Auftreten sorgte immer wieder für Kopfschütteln seiner Kritiker. So wurde er 2011 beschuldigt, auf einer seiner "Bunga-Bunga"-Partys Sex mit einer minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben. In der Berufung wurde er 2015 freigesprochen, nachdem ein Richter entschieden hatte, Berlusconi habe nicht gewusst, dass sie minderjährig war. Seine Nähe zu Putin stieß vielerorts auf Kritik, vor allem nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine. 2003 lieferte sich Berlusconi als Regierungschef im EU-Parlament mit dem SPD-Abgeordneten Martin Schulz einen verbalen Schlagabtausch. So regte Berlusconi an, der Deutsche könne in der Rolle als KZ-Aufseher (Kapo) in einem italienischen Film mitwirken. Kritiker warfen Berlusconi wiederholt sprachliche Ausrutscher und eine abwertende Rhetorik gegenüber Minderheiten vor. 2011 trat er als Regierungschef zurück, als Italien vor einer Schuldenkrise wie in Griechenland stand. Seit den Wahlen im vergangenen September war er Senator und feierte damit ein Comeback. Vor seiner Karriere in der Politik hatte Berlusconi mit dem Aufbau des größten Fernsehimperiums in Italien begonnen. Die Mediengruppe MediaForEurope, früher Mediaset, wird von Berlusconis Familie kontrolliert. Doch zunächst blieb offen, wer von seinen fünf Kindern das Erbe weiterführen dürfte. Und genauso unklar ist vorerst, wie das politische Erbe Berlusconis weitergeführt wird. Forza Italia ist Junior-Partner in der Rechts-Koalition unter Giorgia Meloni. Sie ist Chefin der postfaschistischen Partei "Fratelli d'Italia".