Obama in Oslo Friedensnobelpreis vom Krieg in Afghanistan überschattet

Überschattet vom Krieg in Afghanistan nimmt US-Präsident Barack Obama am Donnerstag den Friedensnobelpreis entgegen. In seiner Rede zur Entgegennahme des Preises will Obama nach Angaben des Weißen Hauses erklären, warum er trotz seiner Bemühungen um den Frieden 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schickt.

Überschattet vom Krieg in Afghanistan nimmt US-Präsident Barack Obama am Donnerstag den Friedensnobelpreis entgegen. In seiner Rede zur Entgegennahme des Preises will Obama nach Angaben des Weißen Hauses erklären, warum er trotz seiner Bemühungen um den Frieden 30.000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan schickt.

Bis zuletzt arbeitete Obama an seiner Rede. Er will darin auf sein Konzept von amerikanischer Führungsstärke ebenso eingehen wie auf die Verantwortung anderer Staaten zur Förderung des Friedens, wie aus Regierungskreisen verlautete. Obama hat offenbar selbst zwiespältige Gefühle angesichts der Preisverleihung. "Er versteht und akzeptiert, dass er nicht in die gleiche Kategorie wie Mandela und Mutter Teresa gehört", sagte Regierungssprecher Robert Gibbs mit Blick auf die Liste der bisherigen Preisträger.

Nach seiner am Morgen erwarteten Landung will Obama zunächst das Norwegische Nobelinstitut besuchen. Anschließend stehen Begegnungen mit Ministerpräsident Jens Stoltenberg und König Harald V. auf dem Programm, ehe am frühen Nachmittag die Nobelpreiszeremonie beginnt.

Bei seiner Entscheidung für Obama wies das norwegische Nobelpreiskomitee auf Obamas Vision einer Welt ohne Atomwaffen und auf dessen Bemühungen um die Stärkung der internationalen Diplomatie hin. Das Preisgeld von zehn Millionen Kronen (1,09 Millionen Euro) will Obama einer Wohltätigkeitsorganisation spenden, eine Entscheidung dazu steht aber noch aus.

Die norwegische Friedensbewegung hat zu einer Protestdemonstration gegen Obama aufgerufen, zu der etwa 5.000 Teilnehmer erwartet werden. Die Veranstalter haben überall in Oslo Plakate aufgehängt, die Obamas Motto "Change" (Wandel) mit einem Fragezeichen versehen.

In Stockholm werden am Donnerstag, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie, Wirtschaft und Literatur übergeben. Den Literaturnobelpreis nimmt die deutsche Schriftstellerin Herta Müller entgegen.

AP
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