Nach einem Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang ist es am Sonntagabend in zwei Pariser Vororten zu Jugendkrawallen gekommen. Wie der französische TV-Sender France 2 auf seiner Internetseite berichtete, griffen Dutzende Jugendliche zwei Polizeiwachen in den Ortschaften Villiers-le-Bel und Arnouville an. Acht Polizeibeamte und ein Feuerwehrmann seien verletzt worden. Zuvor waren zwei Jugendliche auf einem Moped beim Zusammenstoß mit einem Polizeiwagen ums Leben gekommen. Die Polizei betonte, dass es sich um einen Unfall, nicht um eine Verfolgungsjagd gehandelt habe. Die Jugendlichen im Alter von 15 und 16 Jahren, die ohne Helm unterwegs gewesen seien, hätten den Beamten die Vorfahrt genommen, hieß es. Sie starben auf dem Weg ins Krankenhaus.
Nach dem Unfall steckten aufgebrachte Jugendliche Mülltonnen und Autos in Brand. Die Polizeiwache in Villiers-le-Bel wurde mit Molotow-Cocktails angegriffen und in Brand gesetzt, eine weitere im benachbarten Arnouville verwüstet. Auch ein Bahnhof wurde beschädigt. Wie die Präfektur des Départements Val-d'Oise mitteilte, wurden bei den Auseinandersetzungen mit den Randalieren zwei Polizisten durch Schüsse aus einem Schrotgewehr verletzt. Ein weiterer Polizist, der die Jugendlichen beruhigen wollte, habe schwere Gesichtsverletzungen erlitten. Insgesamt hätten sich etwa 50 bis 100 Jugendliche an den Krawallen beteiligt.
Die Behörden sprachen von einer angespannten Situation. Zahlreiche Sicherheitskräfte seien aus benachbarten Orten und der Hauptstadt angefordert worden. Vor zwei Jahren kam es im Pariser Vorort Clichy-Sous-Bois schon einmal zu schweren Krawallen. Auch damals war der Tod zweier Jugendlicher der Auslöser.