Ein verheerender Brand in einem Pariser Hotel kostete 24 Menschenleben. Bei dem Feuer, das am frühen Morgen des 15. April ausbrach, wurden außerdem mindestens 50 Menschen verletzt. In dem Billighotel hatten die Sozialbehörden 79 mittellose Menschen untergebracht, darunter zahlreiche Asylbewerber aus Afrika. Die Hälfte der Opfer waren Kinder. Die Identifizierung der Toten ging nur langsam voran. Unklar war, wie viele Menschen in dem für 61 Gäste ausgelegten Hotel wirklich lebten. Der Geschäftsführerin zufolge waren auch sieben Touristen aus Nordamerika und Frankreich dort untergebracht.
Nach einer anonymen Anzeige wurde drei Tage nach dem Brand eine Frau in Polizeigewahrsam genommen und verhört. Die Freundin des Nachtwächters gab später zu, das Feuer unabsichtlich entfacht zu haben. Nach ersten Ermittlungen war die Polizei von einem Kurzschluss in einem Aufenthaltsraum ausgegangen, von dem sich die Flammen ausgebreitet hatten. Hinweise auf kriminelle Brandstiftung hatten sie nicht.
Die 31-Jährige hatte im Hotel "Paris-Opéra" die Nacht mit dem Sohn des Betreibers verbringen wollen, der als Nachtportier Dienst tat. Die beiden hätten sich im Essraum im ersten Stock ein Lager eingerichtet und ein Dutzend Kerzen angezündet. In der Brandnacht hatte sich die Frau nach eigenen Angaben mit ihrem betrunkenen Freund heftig gestritten. Der Mann sei zur Rezeption gegangen, seine Freundin habe voller Wut Kleiderbündel auf den Boden geworfen und sei aus dem Hotel gelaufen. Dabei habe sie nach eigenen Aussagen nicht auf die Kerzen geachtet. Möglicherweise habe die Kleidung Feuer gefangen, ohne dass die erregte Frau dies bemerkt habe.