Parlamentswahlen in Ungarn Wähler belohnen Dombrovskis' unbeliebten Sparkurs

Überraschung bei den Parlamentswahlen in Lettland: Trotz ihres unbeliebten Sparkurses haben sich 56 Prozent der Wähler hinter das Mitte-Rechts-Bündnis des amtierenden Ministerpräsidenten Dombrovskis gestellt.

In Lettland hat das Mitte-Rechts-Bündnis von Ministerpräsident Valdis Dombrovskis die Parlamentswahl gewonnen. Für die Regierungskoalition stimmten 56 Prozent der Wähler, die sich damit überraschend deutlich hinter den rigiden Sparkurs des finanziell angeschlagenen Baltenstaates stellten. Ministerpräsident Dombrovskis ist bei vielen der rund 2,2 Millionen Letten als fairer Krisenmanager anerkannt und konnte bei dem Votum am Samstag einen persönlichen Triumph verbuchen: Sein Einheitsblock kam mit gut 30 Prozent auf die meisten Stimmen. Der 39-Jährige einigte sich am Sonntag mit seinen bisherigen Koalitionspartnern, der Union der Grünen und Bauern sowie der Union für Vaterland und Freiheit, auf eine weitere Zusammenarbeit. Die bisherige Minderheitsregierung verfügt nun über eine Mehrheit im Parlament des EU-Lands.

Das Bündnis kann der Wahlkommission zufolge 63 der 100 Sitze im Parlament von Riga besetzen, wie das lettische Fernsehen berichtete. Doch Dombrovskis warnte vor übertriebener Euphorie. "Es liegt noch jede Menge Arbeit vor uns", sagte er am Sonntag. Der Regierungschef hatte dem Land bereits zuvor ein drastisches Sparprogramm verordnet, um die Auflagen des Internationalen Währungsfonds und der EU zu erfüllen. IWF und EU retteten Lettland Ende 2008 mit einem Kredit von 7,5 Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott. Das Land peilt für 2014 die Einführung des Euro an.

"Die Wähler haben sich eindeutig für Stabilität ausgesprochen", sagte Dombrovskis. Er kündigte an, auch mit der Oppositionspartei Zentrum der Harmonie über eine Kooperation zu verhandeln. Die Gruppierung, die sich vor allem auf die russische Minderheit in Lettland stützt, hatte sich Hoffnungen auf einen Sieg gemacht und kam mit 29 Sitzen auf Platz zwei.

Reuters
Aija Braslina und Patrick Lannin, Reuters