Der britische Botschafter in den USA, Peter Mandelson, ist wegen seiner Verbindungen zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein entlassen worden. Das Außenministerium in London teilte am Donnerstag mit, Premierminister Keir Starmer habe das Außenministerium aufgefordert, Mandelson von seinem Botschafterposten in Washington abzuziehen. Ein bekannt gewordener Schriftwechsel zwischen dem 71-jährigen Labour-Politiker und dem US-Finanzier zeigten "die Tiefe und das Ausmaß der Beziehung von Peter Mandelson zu Jeffrey Epstein", erklärte das Ministerium.
Zuvor berichtete der britische "Guardian" von einem Brief in einem angeblichen Geburtstagsbuch, in dem Mandelson Epstein "meinen besten Kumpel" nennt. Zudem bezeichnet er ihn darin als "intelligenter, scharfsinniger Mann". Das handschriftliche Dokument, inklusive Fotos der beiden, soll demnach dem Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses vorliegen. Das Buch hatte einst Gishlaine Maxwell zu Epsteins 50. Geburtstag zusammengestellt.
Peter Mandelson bereut, Epstein je begegnet zu sein
Auf eine Medienanfrage an die britische Botschaft hin erklärte Peter Mandelson, er bedauere Epstein "jemals getroffen" zu haben und ihm von Maxwell vorgestellt worden zu sein. Ein Sprecher des britischen Premiers Keir Starmer erklärte dem "Guardian", Mandelson habe bereits Fragen zu seinen Epstein-Beziehungen beantwortet und Starmer habe weiterhin volles Vertrauen in ihn.
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige sexuell missbraucht hatte, wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Nach offiziellen Angaben beging der 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
Zuvor hatten die Demokraten ebenfalls aus dem Geburtstagsbuch einen angeblichen Eintrag Trumps veröffentlicht. Darauf zu sehen sind die Umrisse eines Frauenkörpers, in dem ein angeblicher Dialog zwischen Trump und Epstein abgebildet ist. Darunter ist Trumps Unterschrift zu sehen, wobei unklar ist, ob diese echt ist. Sprecherin Leavitt sagte am Dienstag, das Weiße Haus sei offen für eine forensische Schriftuntersuchung.