Zwei Tage nach dem offenbar politisch motivierten Massaker auf den Philippinen stehen Festnahmen noch aus. Als Drahtzieher verdächtigt wird der Ampatuan-Familienclan, der enge Verbindungen zu Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo hat. Bewaffnete hatten am Montag einen Konvoi mit Angehörigen eines rivalisierende Politikers überfallen und 46 Menschen ermordet. Darunter waren auch Anwälte und Journalisten.
"Wir müssen die Rechtsstaatlichkeit gewährleisten", sagte Präsidentensprecher Cerge Remonde. "Wir müssen den Ermittlern Zeit lassen, Ergebnisse vorzulegen." Die Vorsitzende der Menschenrechtskommission kritisierte das Verhalten der Behörden als schleppend. "Das ist ungewöhnlich. Andere Verdächtige werden sofort festgenommen, wenn es Anhaltspunkte (für die Verwicklung in eine Straftat) gibt", sagte Leila De Lima. "Die Polizei könnte die Ampatuans zumindest vorladen, damit sie ihre Rolle in der Angelegenheit erklären."
Arroyo hatte am Dienstag den Ausnahmezustand in der Provinz Maguindanao rund 930 Kilometer südlich von Manila verhängt, um Racheakte zu unterbinden.