Bei den Toten handelt es sich nach offiziellen Angaben um den ehemaligen Chef der philippinischen Luftfahrtbehörde, Panfilo Villaruel, der den Tower am Freitag kurz vor Mitternacht in seine Gewalt gebracht hatte und einen seiner Leute. Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo sagte, die Art und Weise der Besetzung habe gezeigt, dass es sich nicht um einen Putschversuch gehandelt habe. Als Vorsichtsmaßnahme sei jedoch die Armee in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Als Grund für seine Tat gab Villaruel an, er habe die Korruption satt und vertrete die philippinischen Bürger, die sich nicht trauten, ihre Meinung zu sagen. "Wir sind keine Terroristen", sagte der ehemalige Pilot und Luftwaffen-Offizier im Rundfunk. "Wenn ich dies nicht tue, wird sich die Art, wie dieses Land regiert wird, niemals ändern." Die beiden Männer hätten sich in dem Tower verbarrikadiert, und die Polizei habe Sprengstoff eingesetzt, um die Tür zu öffnen, sagte ein Polizeisprecher. Als das Gebäude gestürmt wurde, sprach Villaruel gerade live im Rundfunk. "Wir werden hier getötet", sagte er, während im Hintergrund Schüsse zu hören waren. "Wir geben auf."
Arroyo sagte, es habe keine ungenehmigten Truppenbewegungen im Land gegeben. Dennoch weckte der Zwischenfall auf dem Flughafen Ninoy Aquino International, dem größten des Landes, Erinnerungen an eine Meuterei von mehreren hundert Soldaten im Juli, die nach 19 Stunden gewaltfrei zu Ende gegangen war. Diese erklärten, sie hätten mit ihrer Aktion auf Korruption in den Streitkräften aufmerksam machen wollen.
In dem von ihr ausgerufenen Kampf gegen die Korruption war Arroyo bislang nur begrenzt erfolgreich. Zuletzt wurden von einem Oppositionspolitiker gar Korruptionsvorwürfe gegen ihren Mann erhoben.