Präsidentenwahl in Polen Jaroslaw Kaczynski tritt als Nachfolger seines Bruders an

Bei der Präsidentenwahl in Polen am 20. Juni will sich Jaroslaw Kaczynski um die Nachfolge seines getöteten Zwillingsbruders Lech bewerben. Die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) habe den früheren Ministerpräsidenten als Kandidaten nominiert, meldete die polnische Nachrichtenagentur pap am Montag.

Kaczynski will Kaczynski beerben: Der polnische Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski will die Nachfolge seines tödlich verunglückten Zwillingsbruders Lech als Staatspräsident antreten. Der Chef der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) gab seine Bewerbung um das höchste Staatsamt am Montag bekannt. "Das tragisch unterbrochene Leben des Präsidenten und der Tod der patriotischen Elite Polens bedeuten für uns eins: Wir müssen ihre Mission beenden", hieß es in einer Erklärung von Jaroslaw Kaczynski.

Ursprünglich wollte die PiS bei der zunächst für diesen Herbst geplanten Wahl den Amtsinhaber Lech Kaczynski unterstützen. Nach seinem Tod beim Flugzeugabsturz nahe Smolensk in Westrussland vor gut zwei Wochen waren für den 20. Juni vorgezogene Präsidentenwahl angesetzt worden. Jaroslaw Kaczynski gilt als der einzige Oppositionspolitiker, der dem Kandidaten der liberalkonservativen Regierungspartei - Bürgerplattform (PO), Bronislaw Komorowski, Paroli bieten kann.

Jaroslaw Kaczynski (60) hatte im Herbst 2005 seine Partei zum überraschenden Sieg bei der Parlamentswahl geführt und in den Jahren 2006 - 2007 als Ministerpräsident das Kabinett selbst geleitet. Seine durch tiefes Misstrauen gegenüber Deutschland und Russland geprägte Politik führte zu Spannungen mit Polens Nachbarn. Seit Herbst 2007 muss der Politiker die Oppositionsbank drücken.

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