Seit fast zehn Tagen befindet sich Iraks Ex-Präsident Saddam Hussein im Hungerstreik. Es ist das dritte Mal, dass der gestürzte Diktator die Nahrung verweigert. Und er ist nicht allein, auch drei der Mitangeklagten aus der früheren Führungsclique protestierten so gegen ihre Behandlung durch das Sondertribunal und den ihrer Meinung nach mangelhaften Schutz ihrer Verteidiger, sagte ein US-Militärsprecher. Im vergangenen Monat war bereits der dritte Anwalt der Verteidigung von Unbekannten getötet worden.
Saddam nehme lediglich süßen Kaffee sowie Wasser mit Nährstoffen zu sich. "Trotz ihrer Essensverweigerung sind sie bei guter Gesundheit", sagte der Sprecher weiter. Außerdem erhielten die Hungerstreikenden angemessene ärztliche Behandlung.
Saddam ist vor einem Sondertribunal in der irakischen Hauptstadt wegen der Ermordung von 148 Schiiten und der Folter von hunderten weiteren Bewohnern des Dorfes Dudschail im Jahr 1982 angeklagt. Ihm droht die Todesstrafe. Ein Urteil könnte im September gefällt werden. Der Prozess soll in einer Woche fortgesetzt werden.