Wegen einer Haushaltskrise sind am Montag in Puerto Rico zahlreiche Ämter und öffentliche Einrichtungen geschlossen geblieben. Fast 100.000 Menschen, darunter 40.000 Lehrer, mussten ihren Arbeitsplätzen fernbleiben, für 500.000 Schüler fiel der Unterricht aus. Die Polizei und andere Notdienste waren nicht betroffen.
Zahlreiche Angestellte im öffentlichen Dienst protestierten gegen das Unvermögen der Regierung, die Schließungen zu verhindern. Dabei kam es in San Juan zu Rangeleien mit der Polizei. Im Etat von Puerto Rico fehlen 740 Millionen Dollar, umgerechnet 590 Millionen Euro, weil sich Parlament und Gouverneur seit 2004 nicht auf einen Haushaltsplan einigen konnten.
Verhandlungen über die Einführung einer Mehrwertsteuer, die eine Rückzahlung von Krediten und die Zahlung der Gehälter von staatlichen Bediensteten ermöglichen würde, sind bislang gescheitert. Die Regierung ist der größte Arbeitgeber in Puerto Rico, die Gehälter machen rund 80 Prozent der Betriebskosten aus.