Das thailändische Militär hat den Senat aufgelöst und Armeechef Prayut Chan-o-Cha die legislative Gewalt übertragen. Das erklärten die Streitkräfte im Fernsehen. Das Militär hatte am Donnerstag nach einer monatelangen Staatskrise die Regierung abgesetzt, Prayut erklärte sich zum neuen Regierungschef.
Unterdessen wird Thailands Ex-Regierungschefin Yingluck Shinawatra nach Angaben ihrer Partei an einem unbekannten Ort vom Militär festgehalten. "Es wurde bestätigt, dass sie von der Armee festgenommen wurde, nachdem sie sich gestern der Militärführung gestellt hatte", sagte ein hochrangiges Mitglied ihrer Puea-Thai-Partei. "Wir kennen ihren Aufenthaltsort nicht, da sie und ihre Begleiter ihre Mobiltelefone abgeben mussten."
150 Politiker zum Rapport bestellt
Nach dem Militärputsch hatten die Streitkräfte am Freitag mehr als 150 führende Politiker zum Rapport bestellt. Zudem wurden sie mit Ausreiseverboten belegt. Yingluck und ihr Nachfolger Niwattumrong Boonsongpaisan meldeten sich bei einem Militärposten in Bangkok. Seitdem wurde Yingluck in der Öffentlichkeit nicht mehr gesehen. Ihr Berater Wim Rungwattanajinda äußerte die Vermutung, Yingluck könne in ein Militärcamp außerhalb der Hauptstadt gebracht worden sein. Die Armee schwieg zu ihrem Verbleib.