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Raketenbeschuss aus Gaza Israel droht Hamas mit Vergeltungsschlag

Löchrige Waffenruhe: Zwei Wochen nach Ende des Gaza-Krieges steuern Israel und Hamas auf eine neue Eskalation der Gewalt zu. Nach neuerlichem Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen kündigte Ministerpräsident Ehud Olmert "harte Reaktionen" Israels an.

Nach erneutem Raketen- und Granatenbeschuss aus dem palästinensischen Gaza-Streifen hat Israel eine massive Vergeltung angedroht. "Wenn die Bürger im Süden Israels beschossen werden, wird die israelische Reaktion hart und überproportional sein", sagte Ministerpräsident Ehud Olmert am Sonntag bei der wöchentlichen Kabinettssitzung. Man werde "nicht zu den alten Spielregeln zurückkehren, die die Terrororganisationen uns aufzwingen wollten". Er habe Verteidigungsminister Ehud Barak angewiesen, die Armee für eine Reaktion vorzubereiten.

Wenige Stunden nach der Drohung Olmerts verletzten erstmals seit Beginn des brüchigen Waffenstillstands vor zwei Wochen aus dem Gaza-Streifen abgefeuerte Granaten im Süden des Landes mehrere Israelis. Zuvor waren bereits mindestens zwei Raketen im Süden Israels eingeschlagen, hierbei gab es jedoch keine Verletzten. Zu dem Angriff bekannte sich eine Gruppierung der Al-Aksa-Brigaden. Die Brigaden gehören zu der mit der Hamas rivalisierenden Fatah von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Ein Sprecher der Hamas-Regierung im Gaza-Streifen verurteilte die Erklärung Olmerts als aggressiv. Gleichzeitig jedoch forderte er alle Palästinenser auf, sich an den Waffenstillstand zu halten.

Die Hamas übernahm keine Verantwortung für die neuen Angriffe. Israel hat jedoch angekündigt, die Hamas, die seit Juni 2007 den Gaza-Streifen regiert, für alle Angriffe aus dem Autonomiegebiet zur Verantwortung zu ziehen. Militante Palästinenser hatten nach Angaben eines israelischen Militärsprechers bereits am frühen Samstagmorgen eine Rakete auf die Stadt Aschkelon abgefeuert. Sie explodierte in der Luft, verletzt wurde niemand.

Israel und die Hamas hatten jeweils einseitig eine Waffenruhe erklärt, die aber bereits mehrfach gebrochen wurde. So war es nach der blutigen israelischen Offensive im Gaza-Streifen vor zwei Wochen mehrmals zu vereinzelten Angriffen auf Israel gekommen. Ziel des dreiwöchigen Militäreinsatzes, bei dem etwa 1300 Palästinenser getötet wurden, war eine Unterbindung des Raketenbeschusses.

Der jordanische König Abdullah II. forderte eine sofortige Wiederaufnahme der Friedensgespräche im Nahost-Konflikt. Nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, George Mitchell, sagte Abdullah am Samstag, auf Grundlage einer Zwei-Staaten-Lösung sollten so bald wie möglich ernsthafte Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern beginnen. Es dürfe keine Zeit verloren werden, sagte der Monarch nach Angaben des Palastes in Amman. Die Verhandlungen sollten auf internationalen Abkommen basieren und auch die arabische Friedensinitiative umfassen, erklärte Abdullah weiter.

Reuters/DPA/AP AP DPA Reuters

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