Hohe Parlamentarier forderten am Dienstag die Todesstrafe für Demonstranten, die das heilige Aschura-Fest am Wochenende mit Gewaltaktionen gestört hätten.
Zugleich wurden im Iran neue Festnahmen bekannt, unter anderem wurde die Schwester von Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi verhaftet. Außenminister Manuchehr Mottaki drohte mit harschen Reaktionen, sollte der Westen weiter eine "vandalisierende Minderheit" unterstützen.
Parlamentspräsident Ali Laridschani und andere Abgeordnete setzten sich am Dienstag für die härteste Bestrafung von Demonstranten ein, die das schiitische Aschura-Fest mit gewalttätigem Verhalten entweiht hätten. Parlamentsvize Mohammed Resa Bahonar kündigte an, die Abgeordneten würden "binnen 24 Stunden" die rechtlichen Möglichkeiten für die Todesstrafe schaffen.
Im Ausland richtete sich der Zorn Teherans vor allem gegen Großbritannien. Außenminister Mottaki warnte die britische Regierung, wenn sie weiter "Lügen" verbreite, werde Teheran eine harte Antwort geben. Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast teilte mit, nach den "undiplomatischen Bemerkungen" des britischen Außenministers David Miliband sei der Londoner Botschafter einbestellt worden.
Der britische Außenminister Miliband hatte die Berichte über die blutigen Proteste "beunruhigend" genannt und den "Mut" der Demonstranten gewürdigt. US-Präsident Barack Obama hatte den Demonstranten seine Unterstützung zugesichert. Unschuldige iranische Bürger würden gewaltsam unterdrückt, sagte Obama am Montag. Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte das gewaltsame Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte "inakzeptabel".