Frau Jackson, für Ihr neues Buch "Private" haben Sie Donald Trump als Frauen-Grabscher inszeniert. Das war offenbar noch vor dem jetzt aufgetauchten Video, in dem er sich als solcher entlarvt hat. Woher wussten Sie, wie der Mann wirklich tickt?
Ich habe ein Team von Autoren und Psychologen, mit dem ich erarbeite, welcher Typ Mensch mein Subjekt ist. Allerdings muss man kaum Psychologe sein, um sich auszumalen, was Trump privat so alles anstellen könnte!
Leidet Ihr Doppelgänger darunter, wie Donald Trump auszusehen?
Es war sehr schwer, einen Trump-Doppelgänger zu finden - niemand will mit ihm assoziiert werden. Unser "Donald" ist Amerikaner. Auf der Straße würden Sie ihn nicht erkennen, aber wenn wir mit der Maske fertig sind, kommt er ihm erstaunlich nahe. Er weigert sich aber, öffentlich als Trump aufzutreten, aus Angst, von Passanten angegriffen zu werden.
Donald Trump droht gern mit Klagen, wenn er sich unangemessen dargestellt fühlt. Haben seine Anwälte sich schon bei Ihnen gemeldet?
Natürlich mache ich mir Sorgen. Aber Kunst - und dazu gehört meine Form der Satire - fällt unter das Recht auf freie Meinungsäußerung, das die US-Verfassung garantiert. Trumps Versuche, Kritiker mithilfe von Anwälten zum Schweigen zu bringen, sind diktatorisch. Es ist unsere Pflicht als Künstler, ihn und seine Methoden offenzulegen und zu hinterfragen.
Alison Jackson, Fotografin aus London. Ihr neues Buch ist ab 24. Oktober über Amazon erhältlich