Saudi-Arabien "Feind vernichten, das Land reinigen"

Saudi-Arabien will El Kaida nach Aussage von Innenminister Najef "vernichten und das Land reinigen". Das Terrornetz hat den Tod des Regionalführers derweil bestätigt.

Zunächst hatte die Terrororganisation El Kaida den Tod ihres saudischen Anführers Abdulasis el Mokrin abgestritten. Auf einer islamistischen Website wurde nun aber bestätigt, dass el Mokrin sowie drei weitere Mitglieder bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften in Riad getötet worden sind. In der Erklärung hieß es, Soldaten hätten Abdulasis el Mokrin und den anderen Kämpfern eine Falle gestellt. El Kaida kündigte an, der Dschihad, der so genannte heilige Krieg, werde fortgesetzt.

Saudi-Arabien hat nach dem Schlag gegen die Terroristen angekündigt, den Antiterrorkampf zu verstärken. Experten sprachen von einem wichtigen Erfolg im Kampf den Terrorismus, sie bezweifelten aber, dass die Anschläge auf westliche Ausländer aufhören. "Wir sagen dieser Abweichler-Gruppe und anderen, dass sie dasselbe oder ein schlimmeres Schicksal erleiden werden, wenn sie nicht auf den rechten Weg zurückfinden", sagte Kronprinz Abdullah am Wochenende.

"Die Regierung ist stark und wird den Feind vernichten"

"Die Regierung ist stark und wird den Feind vernichten und das Land von ihm reinigen", sagte Innenminister Prinz Najef martialisch. "Wir werden ihre Verfolgung mit aller Kraft fortsetzen, bis wir sie aus unserer Mitte vertrieben haben."

Die von den Sicherheitskräften gestellte El-Kaida-Gruppe um el Mokrin soll nicht nur für die Entführung und Ermordung Johnsons, sondern auch für zahlreiche weitere Anschläge verantwortlich gewesen sein. El Mokrin, meistgesuchter Terrorist Saudi-Arabiens, galt als intelligenter und brutaler Taktiker, der sowohl Autobombenanschläge als auch gezielte Angriffe auf einzelne Ausländer plante.

Die Leiche des enthaupteten Amerikaners Johnson wurde entgegen früheren Angaben bis zum Sonntag nicht gefunden. Die Extremisten hatten in der vergangenen Woche mit der Ermordung des Amerikaners gedroht, falls nicht alle El-Kaida-Häftlinge in Saudi-Arabien bis Freitagabend freigelassen würden. Die Kidnapper hatten erklärt, Johnson sei entführt worden, weil sein Arbeitgeber, der Rüstungskonzern Lockheed Martin, den Apache-Hubschrauber entwickle, mit dem Muslime in Palästina und Afghanistan angegriffen würden.

Die saudi-arabischen Sicherheitskräfte hatten die El-Kaida-Mitglieder aufgespürt und in einem mehrstündigen Feuergefecht den 31-jährigen el Mokrin getötet. Einer der anderen Opfer soll sein Stellvertreter gewesen sein. Nach offiziellen Angaben wurden auch ein Polizist getötet und zwei verwundet. Bei Razzien in der Nacht zum Samstag wurden zudem zwölf mutmaßliche militante Islamisten festgenommen, wie das Innenministerium mitteilte. Die Sicherheitskräfte riegelten auch in der Nacht zum Sonntag wieder drei Stadtviertel in Riad ab und durchsuchten sie. Gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber waren im Einsatz.

Die Ermordung Johnsons wurde weltweit verurteilt. US-Präsident George W. Bush erklärte, die Tat zeige, welch "teuflischer Natur" der Feind sei. Es werde den Terroristen aber nicht gelingen, Amerika einzuschüchtern. Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach von einem "barbarischen Akt, der durch nichts zu rechtfertigen" sei. Auch die Regierung im an Saudi-Arabien angrenzenden Jordanien sprach von einer "abscheulichen Tat".

US-Außenminister Colin Powell forderte die 35.000 US-Bürger in Saudi-Arabien auf, sich nicht dem Terror zu beugen. Es wäre ein Sieg für die Terroristen, wenn die US-Bürger das Land verließen. Die US-Regierung macht sich auch Sorgen um die Stabilität der saudi-arabischen Monarchie, die das Land mit den größten Ölreserven der Welt beherrscht.

AP · DPA
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