Spitzel des israelischen Geheimdienstes Enthüllungen über Sohn eines Hamas-Gründers

Der Sohn eines der Hamas-Gründungsväter war einem Medienbericht zufolge einer der wichtigsten Spione des israelischen Geheimdienstes. Mossab Hassan Jusef soll mehr als ein Jahrzehnt lang Informationen über geplante Anschläge geliefert und so Dutzende Selbstmordattentate verhindert haben, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Mittwoch.

Der Sohn eines der Hamas-Gründungsväter war einem Medienbericht zufolge einer der wichtigsten Spione des israelischen Geheimdienstes. Mossab Hassan Jusef soll mehr als ein Jahrzehnt lang Informationen über geplante Anschläge geliefert und so Dutzende Selbstmordattentate verhindert haben, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Mittwoch. Der Mann mit dem Code-Namen "Grüner Prinz" konvertierte zum Christentum und lebt seit 2007 in Kalifornien.

Vor allem während der Intifada ab 2000 informierte Jusef laut "Haaretz" den israelischen Geheimdienst Shin Bet. Aufgrund seiner Angaben seien mehrere Protagonisten des palästinensischen Aufstands festgenommen worden. Sein Vater Scheik Hassan Jusef, der in den 80er Jahren zu den Gründern der radikalislamischen Hamas gehörte, sitzt derzeit eine sechsjährige Haft in Israel ab.

Sollte sich der Bericht bestätigen, wäre dies ein weiterer herber Rückschlag für die militante Hamas. Auch bei der Ermordung ihres Topfunktionärs Mahmud al Mabhuh im Januar in Dubai soll ein Verräter aus den eigenen Reihen im Spiel gewesen sein. Hamas-Sprecher Muschir al Masri warf "Haaretz" vor, den Artikel über Jusef erfunden zu haben.

Dessen Memoiren mit dem Titel "Sohn der Hamas" sollen kommende Woche in den USA veröffentlicht werden. Jusef selbst war am Mittwoch nicht zu erreichen. Auf seiner Facebook-Seite waren aber Auszüge aus dem Buch zu lesen. Darin ist von einer "packenden Beschreibung von Terror, Verrat und politischer Intrige" die Rede. Mit seinem eigenen Weg habe er die Hamas, seine Familie und sein eigenes Leben in Gefahr gebracht.

APN
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