Bei einem Anschlag auf einen voll besetzten Nahverkehrsbus sind in der srilankischen Hauptstadt Colombo 21 Menschen getötet worden. Weitere 47 Passagiere seien verletzt worden, teilte das Militär mit. Die Armee machte die Rebellen der tamilischen Befreiungsbewegung Tamil Tiger verantwortlich, die im Norden der Insel für die Unabhängigkeit kämpfen. Das Attentat wurde während der Hauptverkehrszeit am Morgen verübt. Der Sprengsatz war an einer Straße im südlichen Außenbezirk Moratuwa platziert.
"Die Bombe war in einem Busch versteckt und wurde mit einer Fernbedienung gezündet", sagte ein Mitglied der auf Sprengsätze spezialisierten Sondereinheit der Polizei. Der Bus wurde von Schrapnell durchlöchert.
Passagieren zufolge hatten sich rund 100 Menschen in das Fahrzeug gezwängt. "Ich war auf dem Weg zur Arbeit. Plötzlich hörte ich eine laute Explosion und dann war überall Blut und die Menschen schrien", sagte die 45-jährige Hotel-Mitarbeiterin Aruna Wickramarachchi, die in dem Bus war und am Bein verletzt wurde.
Anschläge auf öffentliche Verkehrsmittel in und um Colombo häufen sich in jüngster Zeit. Erst am Mittwoch waren 18 Menschen verletzt worden, als in einem Personenzug südlich der Hauptstadt eine Bombe hochging. Am 26. Mai kamen bei einem Bombenattentat auf einen Pendlerzug in einem Vorort von Colombo neun Menschen ums Leben. Die Behörden schreiben die Attentate der LTTE zu.
Die Armee versucht derzeit mit einer Offensive und täglichen Angriffen zu Land, zu Wasser und aus der Luft die Tamil-Rebellen in ihren Hochburgen im Nordosten zurückzudrängen. Die Rebellen kämpfen seit 1972 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit im Norden der Insel.
Der Kampf hatte sich Anfang des Jahres verschärft, nachdem die srilankische Regierung Mitte Januar einen unter Vermittlung Norwegens im Jahr 2002 unterzeichneten Waffenstillstand aufkündigt hatte, der schon seit Ende 2005 faktisch nicht mehr eingehalten wurde. Beide Seiten werfen sich seitdem vor, gezielte Gewaltakte gegen Zivilisten zu verüben. In dem Bürgerkrieg wurden seit 1983 mehr als 70.000 Menschen getötet.