In Frankreich ist es auch am Mittwoch wegen Streiks zu zahlreichen Behinderungen im öffentlichen Verkehr gekommen. In Paris fuhren etwa ein Viertel weniger Metrozüge und Busse. Nur jeder dritte Schnellzug TGV verkehrte, und mehr als die Hälfte der üblichen Bahnverbindungen fielen aus, wie ein Sprecher der Staatsbahn SNCF mitteilte.
Der Eiffelturm war dagegen wieder geöffnet - am Vortag hatte das Personal die Arbeit niedergelegt. Insgesamt gingen nach Polizeiangaben in ganz Frankreich am Dienstag 1,2 Millionen Menschen auf die Straße - so viel wie bei keiner der vier vorangegangenen Protestaktionen der vergangenen fünf Wochen. Die Gewerkschaften sprachen sogar von 3,5 Millionen Teilnehmern. Zu den Kundgebungen kamen auch Schüler und Studenten.
Auch Arbeiter von Ölraffinerien legten die Arbeit nieder. Eine Gewerkschaft warnte unterdessen vor einem sich abzeichnenden Mangel an Benzin. Im Gegensatz zu früheren Protestaktionen sind die Streiks diesmal zeitlich nicht befristet.
Anlass für den Ausstand ist die umstrittene Rentenreform von Präsident Nicolas Sarkozy. Diese sieht unter anderem vor, das Renteneintrittsalter schrittweise von 60 auf 62 Jahren anzuheben. Die Nationalversammlung hat die Reform bereits verabschiedet, der Senat berät noch über Teile des Gesetzes.