Die konservative "Tea Party"-Bewegung in den USA macht Stimmung gegen eine nach ihrer Ansicht übermächtigen Staat. Die offiziell überparteiliche Bewegung, die der republikanischen Partei nahesteht, läuft seit Monaten Sturm gegen den wachsenden Schuldenberg und Steuererhöhungen. Der Kern der Botschaft der "Tea Partier" lautet: Mehr Macht dem Volk - Weniger Einfluss dem Staat.
Der Bewegung gehören viele verschiedene Organisationen an. Sie nennen sich "Tea Party Express" oder "Tea Party Patrioten". Der Name der Bewegung geht zurück auf die Bostoner "Tea Party" von 1773. Siedler der neuen Welt lehnten sich damals gegen Steuerpläne ihrer britischen Kolonialherren auf. Aus Protest gegen die britische Herrschaft warfen die Revolutionäre Teeladungen ins Hafenbecken.
Feindbild der heutigen Bewegung sind nicht die verhassten britischen Rotröcke von damals, sondern die Demokraten - allen voran Präsident Barack Obama. Ihm wird vorgeworfen, das Land mit Initiativen wie der umstrittenen Gesundheitsreform in Richtung Sozialismus zu bewegen.
Im Vorfeld der Kongresswahlen im November wird der wachsende Einfluss der Bewegung deutlich, die die republikanische Partei rechts überholt. Bei Vorwahlen ("Primaries"), in denen die Kandidaten für die eigentliche Abstimmung ermittelt werden, haben sich bei den Republikanern in den vergangenen Wochen dank der "Tea Party" in Utah, Kentucky, Nevada, Colorado, Connecticut und anderswo politische Newcomer durchgesetzt.