Straßensperre

Artikel zu: Straßensperre

Polizei und hunderte Demonstrierende in Istanbul

Festnahmen, Gewalt und Straßensperren in Istanbul wegen angeblicher Mohammed-Karikatur

Eine angebliche Mohammed-Karikatur in einem türkischen Satiremagazin hat zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstrierenden und zur Abriegelung des Zentrums von Istanbul geführt. Die Polizei sperrte am Dienstag den Taksim-Platz und die Einkaufsmeile Istiklal, nachdem sie am Vorabend mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Demonstrierende vorgegangen war. Diese hatten sich aus Wut über die angebliche Mohammed-Karikatur des Magazins "Leman" versammelt, welche die Festnahme mehrerer Mitarbeiter der Zeitschrift zur Folge hatte.
Video: Straßensperren und Nationalflaggen - anhaltende Proteste in Israel gegen Justizreform

Video Straßensperren und Nationalflaggen - anhaltende Proteste in Israel gegen Justizreform

STORY: In Israel haben am Donnerstag erneut Zehntausende Menschen gegen den geplanten Umbau der Justiz der Regierung Netanyahu demonstriert. Seit Januar gab es wöchentlich landesweite Proteste. Sie richten sich gegen die geplante Justizreform der ultrarechten Regierung. Ein Projekt, so die Befürchtung, dass die Unabhängigkeit der Justiz untergraben könnte und die Demokratie in dem Land schädigen. Hier die Stimme von einem der zahlreichen Demonstranten: "Die Regierung versucht, das System so zu ändern, dass sie alle Gesetze erlassen kann, die sie will, ohne jegliche Einschränkungen. Und sie will die Macht haben, Richter zu ernennen, die sie will. Es ist allgemein bekannt, dass absolute Macht auch für vollständige Korruption sorgt." Am Donnerstag ist ein sogenannter "Tag der Störung" ausgerufen worden. Im Rahmen zahlreicher Demonstrationen wurden unter anderem Straßensperren errichtet und Nationalflaggen geschwenkt. Die Reform hingegen schreitet trotz heftiger Proteste großer Teile der Bevölkerung weiter voran. Laut Medienberichten könnte sie im Schnellverfahren bis April abgesegnet werden. Nach Plänen der rechts-religiösen Regierung Netanyahus soll es dem Parlament künftig möglich sein, mit einfacher Mehrheit Entscheidungen des Höchsten Gerichts aufzuheben.
Ein ausgebrannter Lastwagen steht als Teil einer Barrikade auf einer Brücke

Spannungen Krise auf dem Balkan entschärft: Kosovo öffnet größten Grenzübergang zu Serbien

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STORY: Der Kosovo hat seinen größten Grenzübergang zu Serbien wieder geöffnet. Die Regierung in Priština reagierte damit am Donnerstag auf Zusagen der serbischen Minderheit im Norden des Landes, Straßenblockaden aufzuheben. Die Sperren waren errichtet worden, nachdem ein früherer serbischer Polizist bei einer Kundgebung festgenommen worden war. Er wurde nun aus der Haft entlassen und unter Hausarrest gestellt. Zuvor hatte sich auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić in die Gespräche eingeschaltet und sich am Mittwochabend mit den Serben aus dem nördlichen Kosovo getroffen. Danach kündigte er an, dass die Serben mit dem Abbau der Barrikaden beginnen würden. Rund 20 Tage lang hatte sich der Konflikt auf dem Balkan zwischen Serbien und dem Kosovo verschärft und zu Straßenblockaden geführt. Serbien hatte wegen der Spannungen sogar die Armee in Alarmbereitschaft versetzt. Die im Kosovo stationierte Nato-Friedenstruppe Kfor rief am Mittwoch die Konfliktparteien zu Zurückhaltung und Dialogbereitschaft auf. Im Norden des mehrheitlich albanischen Kosovo leben rund 50.000 Serben. Sie weigern sich nach wie vor, den Kosovo als Staat anzuerkennen und werden dabei von der Regierung in Belgrad unterstützt. 2008 hatte sich der Kosovo mit westlicher Unterstützung für unabhängig erklärt. Der Konflikt schwelt bereits seit mehr als 20 Jahren.
Reportage: Flucht aus der DDR – Die letzte Straßensperre, an der alles aufzufliegen droht

Geschichte einer Flucht – Teil 3 Flucht aus der DDR – der Moment als es hieß: "Lauf los!"

1989 fassen meine Eltern den Plan mit mir aus der DDR zu fliehen. Unser Ziel: Freiheit. Unser Fluchtweg: riskant. Zum ersten Mal sehe ich meinen Fluchtweg noch einmal. Meine Zeitreise-  30 Jahre danach.


Ungarn 20. August 1989: Ich bin 13 und mit meinen Eltern und unserer Fluchthelferin suchen suchen wir einen Fluchtweg in den Westen, nach Österreich, als wir in eine Straßensperre geraten. Meine Eltern werden abgeführt und verhört. Ich sitze verängstigt im Auto der Fluchthelferin und ein Sicherheitsbeamter schüchtert sie ein. Doch dann kommen meine Eltern tatsächlich zurück - niemand konnte ihre Version widerlegen, dass wir in Ungarn einfach Urlaub machen. Geben meine Eltern jetzt etwa auf?


Jetzt oder nie also: in einem Waldstück ziehen wir schwarze Kleidung an, nehmen unseren Rucksack, darin auch drei Äpfel, eine Zange und Pfeffer gegen Spürhunde. Die Fluchthelferin fährt uns nach Kópháza, nur ein Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Ich weiß noch, dass wir irgendwo im Dunkeln an einem Abhang rausgelassen wurden, unten waren Bahngleise. Diesen Ort suche ich.


Es gibt nur eine Stelle hier, an der die Bahngleise tiefer liegen – der Bahnhof. Wir sind tatsächlich richtig. Von hier aus machen wir uns vor 30 Jahren zu dritt auf den Weg. Das Ziel: Österreich. Was wir nicht ahnen, die Grenze liegt nur wenige hundert Meter vor uns. Auch mein Kamerateam versucht zu verstehen, wie sich das damals für mich angefühlt hat.


Mir kommt das ganze damals eher wie ein Abenteuer vor, eine spannende Nachtwanderung, im Schutz meiner Eltern fühlte ich mich trotzdem sicher.


Mit 13 war mir die Gefahr nicht bewusst. Jetzt 30 Jahre später hier zu stehen, macht das Risiko spürbarer für mich. Meine Perspektive hat sich verändert.


Die Grenzpatrouille entdeckt uns zum Glück nicht. Dann geht alles ganz schnell.


Unser einziger Gedanke: Wir müssen es zum Wald schaffen.


Nach Drei-Stunden-Fußmarsch und einem weiteren Grenzzaun, den wir mir der Zange durchschneiden, sind wir sind in Österreich.


Wir kommen in den Weinbergen Österreichs an, nahe Deutschkreutz, und ahnen nicht, was uns dort noch erwarten wird!


Was uns auch erwartet ist eine unfassbare Hilfsbereitschaft. In Deutschkreutz gibt es sogar ein freiwilliges Hilfskomitee, dass sich um DDR-Flüchtlinge kümmert: rund 100 kommen im August 1989 täglich allein hier über die Grenze und werden herzlich aufgenommen. So wie meine Eltern und ich. Übermüdet, erschöpft aber überglücklich nimmt uns mitten in der Nacht diese Familie auf.


Ich war ein Teenager kann mich aber noch gut erinnern, wie wohl ich mich in dieser Nacht bei Familie Gmeiner gefühlt habe.


Und dann bekommen wir spontanen Besuch. Im Ort hat sich herumgesprochen, dass eine Journalistin hier ist, die damals unter den Flüchtlingen war. Die ehemaligen Helfer erzählen uns von vielen Einzelschicksalen im Sommer 89.


Stundenlang könnte ich den Geschichten über die Schicksale der Ankömmlinge zuhören – die Herzlichkeit der Helfer ist überwältigend. Und dann überrasche ich noch meine Eltern mit einem kleinen Anruf.


Der 20. August 1989 hat uns für immer miteinander verbunden. Unvergesslich!


Letztlich sind wir aber nur eine Familie von vielen tausenden – und jede hat ihre ganz eigene Geschichte.