Maria Woronzowa "In Russland hat menschliches Leben den höchsten Wert": Tochter von Wladimir Putin gibt verstörendes Interview

Putin Tochter Maria Woronzowa
Waldimir Putins Tochter Maria Woronzowa arbeitet als Medizinerin
© Imago Images
Wladimir Putins älteste Tochter, Maria Woronzowa, hat überraschend ein Interview gegeben: über Poesie, Hobbys und Sport. Wie ein Hohn klingen ihre Worte von einem Russland, das eine "auf den Menschen ausgerichtete Gesellschaft" sei.

Es sind wohlklingende Sätze, die Maria Woronzowa, 38, Tochter von Kremlchef Wladimir Putin von sich gibt, wenn auch seltsam hölzern und fernab jeder Glaubwürdigkeit: "Russland ist eine auf den Menschen ausgerichtete Gesellschaft". "Für uns ist der Wert des menschlichen Lebens der höchste Wert". "Ich träume davon, dass die Menschen die Möglichkeit haben, sich selbst zu erkennen, damit wir uns alle besser verstehen und besser kommunizieren können."

Wladimir Putins Tochter mit rarem Auftritt

Diese sicher sehr sorgsam gewählten Worte äußerte Woronzowa in einem äußerst raren öffentlichen Auftritt für ein Interview mit einer gemeinnützigen Organisation. Das Gespräch fand offenbar Mitte Dezember statt, über das jetzt die Nachrichtenseite "Agentstvo" berichtet. Der russische Präsident hat sich bislang nur indirekt über seine Kinder geäußert, auch aus dem Kreml ist nichts über Maria Woronzowa und ihre jüngere Schwester Katerina Tichonowa zu hören. In dem Interview fällt der Name des berühmten Vaters ebenfalls nicht.

Sicher ist, dass die Maria Woronzowa Medizinerin ist und in der Genforschung arbeitet. Entsprechend fachlich fallen ihre "Hobbys" aus, von denen sie nun erzählt: "Ich lese in meiner Freizeit wissenschaftliche oder medizinische Literatur." Daneben widme sie sich den inspirierenden Dingen des Lebens: "Alles, was schön ist. Gemälde, Museen, Theater, Musik, Poesie". Und Sport: "Mindestens ein paar Stunden pro Woche, Surfen und Skifahren." Ein gesunder Lebensstil sei ihr wichtig.

Nicht einmal 1000 Klicks auf Youtube

Als Tochter des wohl reichsten und mächtigsten Mannes Russlands mag ein mondän-bildungsbürgerlicher Lebensstil normal sein, viele Russen dürften ihre Worte als die üblich-bizarre Dauerpropaganda abtun. Laut "Agentstvore" wurde das 42-minütige Gespräch auf YouTube auch weniger als 1000 Mal angeklickt. Wie übler Hohn klingt angesichts des rücksichtslosen Angriffskrieges gegen die Ukraine ihre auffällig oft betonte "Menschenfreundlichkeit" Russlands. Fragen zu dem Militäreinsatz waren ohnehin nicht vorgesehen.

Quellen: "Moscow Times", NTV, RTWI

nik