Die USA wollen den Druck auf Palästinenserpräsident Jassir Arafat aufrechterhalten, um ihn zur Eindämmung der Gewalt und des Terrorismus zu bringen. Das sagte US- Präsident George W. Bush nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus.
Nach israelischen Medienberichten wollte Scharon den US- Präsidenten bei dem Treffen von der Notwendigkeit überzeugen, Arafat politisch »fallen zu lassen«.
Damit konnte er sich bei Bush nicht durchsetzen. Der US-Präsident machte deutlich, dass die USA trotz aller Kritik an Arafat ihre Kontakte nicht abbrechen wollten. Scharon erklärte dagegen, er hoffe, dass in der Zukunft eine andere palästinensische Führung zu Gesprächen bereit stehe. Bush bekräftigte zugleich, dass die USA die Bildung eines palästinensischen Staates unterstützten. Aber so lange es Terror gebe, könne es keine Friedenslösung und keinen dahin gehenden politischen Prozess geben.
Zugleich zeigte sich Bush besorgt über das Schicksal der Palästinenser. Die USA würden alles unternehmen, den »normalen« Palästinensern, die nichts mit der Gewalt zu tun hätten, bei ihrem alltäglichen Leben zu helfen, sagte Bush. Die Regierung habe dafür in ihrem Haushaltsplan 300 Millionen Dollar vorgesehen.
Bush nannte das knapp einstündige Gespräch mit seinem »Freund« Scharon offen. Es war bereits die vierte Begegnung der beiden Politiker. Arafat war seit Bushs Amtsantritt nicht mehr im Weißen Haus. Scharon war am Donnerstag zu dreitägigen Gesprächen in den USA eingetroffen.
In der kommenden Woche wird CIA-Chef George Tenet im Nahen Osten erwartet. Außerdem plant US-Vizepräsident Dick Cheney Mitte März eine achttägige Reise in die Region.