The Trump of the Week Hass gewinnt: Trump fährt harten Wahlkampf trotz Paketbomben weiter fort

Trumps Reaktion auf Paketbomben
Diese Woche sind mehrere verdächtige Pakete an hochrangige demokratische Politiker geschickt worden – darunter Barack Obama und Bill und Hillary Clinton. Trumps Reaktion darauf? Ist auf keinen Fall glaubwürdig.


Die USA geraten in Panik – mehrere mutmaßliche Paketbomben wurden vom Secret Service und Polizisten in New York und Washington abgefangen. Es war ein "Terrorakt", wie der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio es beschreibt.


Die Zielscheiben:
Neben den Clintons und Obama bekamen auch der frühere CIA-Direktor John Brennan, Ex-Justizminister Eric Holder, die demokratische Kongressabgeordnete Maxine Waters, George Soros und der Sender CNN verdächtige Pakete.


Die erste Reaktion eines US-Präsidenten auf eine solche Bedrohung ist entscheidend für die Debatte im Land. Es bestimmt den Ton. Und Donald Trump? Findet keine eigenen Worte. Er teilt schlicht und ergreifend den Tweet von Vizepräsident Mike Pence und schreibt dazu:


"Ich stimme mit ganzem Herzen zu!"


Der Mann, der sich über alles und jeden auf Twitter aufregt, kann plötzlich keinen einigen Tweet formulieren, wenn zwei ehemalige Präsidenten eine Bombe zugeschickt bekommen?


Ob seine Worte wirklich vom Herzen kommen? Wenig später bei einer Veranstaltung im Weißen Haus wirkt Trump teilnahmslos.


"Ich will Ihnen sagen, in diesen Zeiten müssen wir uns vereinen, zusammenkommen, um eine klare, starke, unmissverständliche Botschaft zu senden. Diese Art der politischen, gewaltmotivierten Bedrohung hat in den USA keinen Platz."


Wer soll ihm das bitte abkaufen? Er hat die betroffenen Personen nicht einmal in seiner Rede genannt. Trumps Worte wirken wenig emotional, fast leblos. Er meint nicht wirklich, was er sagt. Er liest die vorgeschriebenen Wörter einfach vom Teleprompter ab.


"Dieses ungeheuerliche Verhalten ist unvereinbar mit allem, was wir als Amerikaner wertschätzen."


Wo ist die Wut und Energie, die Trump normalerweise bei seinen Rallys zeigt und die seine Anhänger so anstecken? Warum verurteilt er diese Angriffe nicht mit der gleichen Leidenschaft?


Weil er das nicht will. Denn die mutmaßlichen Paketbomben gegen seine demokratischen Parteikollegen passen zu seiner feindseligen Rhetorik.


Trump muss sich nicht wundern, wenn aus Worten Taten folgen.


"Die Demokraten sind völlig entfesselt. Die sind verrückt geworden. Die sind verrückt geworden."


"Die werden versuchen, eure Steuern zu erhöhen, den Sozialismus in diesem Land zu etablieren, und eure Krankenversicherung und Jobs wegzunehmen."


"Die wollen alles zerstören. Das ist alles, worin die gut sind."


"Demokraten fördern tödliche Zufluchtsstädte, die Gewalttäter und blutrünstige Mörder – wie die Bande MS-13 –  in unseren Gemeinden freilassen."


"Sperrt sie ein! Sperrt sie ein! Sperrt sie ein! Sperrt sie ein!"


Dabei ist klar, dass Trump sowohl gegen die Clintons, als auch gegen Obama und die "radikalen Demokraten" heftig Stimmung im Land macht. Er hetzt die Amerikaner seit Beginn seiner politischen Karriere gegen sie auf. Doch anstatt in den eigenen Spiegel zu schauen, gibt Trump die Schuld an den Attacken den Medien. Wem auch sonst?


Die mutmaßlichen Paketbomben beeinflussen auch die Midtermwahlen am 6. November. Möglicherweise profitieren die Demokraten sogar von den Angriffen auf ihre berühmtesten Vertreter. Oder werden die Amerikaner sich davon einschüchtern lassen? Ich hoffe nicht.
Ein Land gerät in Panik – mutmaßliche Paketbomben werden überall in den USA abgefangen. Wie reagiert der US-Präsident darauf? Trumps Worte wirken unecht – und der US-Präsident scheint wenig Interesse an den Ursachen zu haben.