Bürgermeister von Istanbul Erdogan-Gegner Imamoglu im Wahlkampf mit Steinen attackiert – Polizei greift (spät) ein

Bürgermeister von Istanbul: Erdogan-Gegner Imamoglu im Wahlkampf mit Steinen attackiert – Polizei greift (spät) ein
Sehen Sie im Video: Türkischer Oppositionspolitiker in Erdogan-Hochburg mit Steinen attackiert.




Dramatische Szenen am Sonntagabend im osttürkischen Erzurum. Ekrem Imamoglu, Bürgermeister von Istanbul und Politiker der größten Oppositionspartei CHP, ist zu einem Wahlkampfauftritt angereist. Plötzlich fliegen Steine aus der Menge. Sicherheitsleute bringen Imamoglu aus der Wurflinie. Auch der Wahlkampfbus seines Teams wird angegriffen. Die Polizei geht mit Wasserwerfern gegen die aufgebrachten Menschen vor. Imamoglu teilte auf Sozialen Medien mit, neun Menschen seien bei dem Vorfall verletzt worden, darunter ein Kind. Den Einsatzkräften warf er vor, nicht vorher eingeschritten zu sein. "Als wir ankamen, merkten wir sofort, dass es von allen Seiten Steine auf uns regnete. Aufnahmen zeigen zweifellos, dass die Polizei in die Situation nicht eingegriffen hat. Es war ganz offensichtlich eine Anweisung. Irgendjemand hat den Polizeikräften den Befehl gegeben, nicht einzugreifen." Erzurum gilt als Hochburg der regierenden AKP von Recep Tayyip Erdogan, hier bei einem Auftritt in Istanbul am Sonntag. Der türkische Präsident steht im Kampf um seine Wiederwahl derzeit unter Druck. Nach rund 20 Jahren an der Macht ist es nicht sicher, dass er den Urnengang am kommenden Sonntag für sich entscheiden kann. Umfragen deuten auf ein knappes Rennen mit dem CHP-Spitzenkandidaten Kemal Kilicdaroglu hin.
Ekrem Imamoglu, türkischer Oppositioneller, ist bei einem Wahlkampfauftritt mit Steinen beworfen worden. Der beliebte Bürgermeister von Istanbul war in eine Hochburg der AKP von Präsident Erdogan gereist. Imamoglu kritisiert die Einsatzkräfte scharf.