Überbleibsel aus dem Kalten Krieg USA vernichten letzte große Atombombe

Sie hatte die hundertfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe und kam glücklicherweise nie zum Einsatz: Die USA haben mit der B-53 das letzte Exemplar einer großen Atombombe aus dem Kalten Krieg zerlegt.

Ein Kapitel aus der Zeit des Kalten Krieges ist abgeschlossen: Die USA haben das letzte Exemplar ihrer ältesten und zerstörerischsten Atombombe demontiert. Die aus dem Jahr 1962 stammende B-53 wurde in der Fabrik Pantex in Amarillo im Bundesstaat Texas zerlegt, wie ein Sprecher der Nationalen Behörde für Nukleare Sicherheit am Dienstag sagte.

Die 4,5 Tonnen schwere Bombe von der Größe eines Kleinwagens, die im Jahr der Kuba-Krise gebaut wurde, hatte eine Sprengkraft von neun Megatonnen - ein Hundertfaches der Atombombe von Hiroshima. Durch diese wurden 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs rund 140.000 Menschen sofort oder in den Monaten danach getötet.

Bombe 1997 ausgemustert

Die Waffe war 1997 ausgemustert worden. Bei ihrer Demontage wurden nun 135 Kilogramm hochangereichertes Uran aus dem Kern der Bombe entfernt, wie Pantex-Sprecher Greg Cunningham erklärte. Nach der Zerlegung sei die Welt "ein sichererer Ort", sagte Thomas D'Agostino, Leiter der Nationalen Behörde für Nukleare Sicherheit. Die B-53 sei eine Waffe gewesen, die "zu einer anderen Zeit für eine andere Welt" entwickelt worden sei.

Die Demontage sei bedeutsam, weil es sich um die letzte dieser Art von Atomwaffen handele, die auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges gebaut worden seien, sagte Hans Kirstensen vom Verband der US-Wissenschaftler. "Das ist das Ende der Ära dieser Monsterwaffen."

Folge des neuen Start-Vertrages

Die USA und Russland hatten sich im April 2010 mit dem neuen Start-Abrüstungsvertrag zu einer Verkleinerung ihres Atomwaffen-Arsenals verpflichtet. Das Abkommen begrenzt die Zahl der einsatzfähigen Atomsprengköpfe von bisher 2200 auf 1550 Stück pro Seite. Zugleich darf jedes Land nur noch über 700 Trägersysteme verfügen.

AFP
dho/AFP