Am 24. Februar 2022 begann, was kaum jemand noch für möglich gehalten hatte: Russlands Präsident Wladimir Putin befahl seinen Streitkräften, die Ukraine anzugreifen und entfesselte Mitten in Europa einen Krieg, wie es ihn dort seit 1945 nicht mehr gegeben hatte. Die Invasion startete in den frühen Morgenstunden mit Luft- und Raketenangriffen. Einen "militärischen Spezialeinsatz" zur "Entnazifizierung" der Ukraine und zum Schutz der dortigen russischsprachigen Bewohner nannte Putin den Überfall höhnisch und geschichtsverdrehend.
Genau sechs Monate ist es jetzt her, dass Russland die europäische Friedensordnung mit brutaler Gewalt zerschmetterte. Niemand weiß, wie viele Mütter und Väter seither ihre Kinder verloren haben, wie viele Kinder ihre Eltern und Geschwister und wie viele Menschen ihre Wohnungen, Häuser und Arbeitsplätze. Oder wie viele Schulen und Kindergärten in Schutt und Asche gelegt wurden, und Krankenhäuser und Altenheime, und Fabriken und Unternehmen – und wie viele Träume.
5587 Zivilisten wurden nach Zählung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCR) seit dem Beginn der russischen Invasion bis einschließlich 21. August getötet und 7890 verletzt. Davon waren 1603 Männer, 1190 Frauen, 172 Mädchen und 236 Jungen. Bei 202 Kindern und 4487 Erwachsenen ist das Geschlecht unbekannt.
Die meisten der registrierten zivilen Opfer seien durch den Einsatz explosiver Waffen mit breiter Wirkung verursacht worden, darunter Beschuss durch schwere Artillerie, Mehrfachraketensysteme, Raketen und Luftangriffe, schreibt das OHCHR. Das Kommissariat geht aber davon aus, dass die tatsächlichen Opferzahlen deutlich höher sind.
Doch das Leid, das Putin mit seinem Angriff auf den Nachbarn über die Menschen in der Ukraine gebracht hat, lässt sich ohnehin nicht in Zahlen ausdrücken. Nicht einmal Worte können wirklich begreiflich machen, was die alltägliche Gegenwart von Tod, Zerstörung und Angst für diejenigen, die sie miterleben müssen, mit sich bringt. Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte, heißt es. Und vielleicht können die Bilder dieser Fotostrecke Ihnen ein klein wenig vermitteln, was sechs Monate Krieg in der Ukraine bedeuten.