Mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion wächst in der Ukraine die Kriegsmüdigkeit – und die Kritik an Regierungschef Wolodymyr Selenskyj. Unser Reporter ist im Westen des Landes unterwegs. Auf überfüllten Friedhöfen – und bei Müttern, die den Tod ihrer Söhne fürchten.
Leichter Nieselregen fällt vom dunklen Himmel an diesem Novemberabend in der Stadt Uschhorod, ganz im Westen der Ukraine an der Grenze zur Slowakei. Doch in einem Hinterhof, zwischen Plattenbauten, flechten die Rentnerin Tetjana Paschko und eine Handvoll Nachbarinnen weiße Bänder in ein Tarnnetz, das sie an einer Teppichstange aufgespannt haben.